„Angstfrei, selbstbewusst und kritisch“

von Redaktion

So will Bayerns Kultusministerium die Schulen auf den Umgang mit Künstlicher Intelligenz einstellen

München – Spicken, tricksen, täuschen – oder richtig von und mit Künstlicher Intelligenz lernen? Bayerns Kultusministerium, zuständig für die Schulen, will mit einem vorläufigen Leitfaden Schüler, Lehrer und Eltern für die Nutzung von KI sensibilisieren. Der sogenannte „Orientierungsrahmen“, veröffentlicht im Internet, soll Schulen und Lehrer ermutigen, sich nicht vor KI zu verschließen oder gar deren Nutzung zu verbieten. „Die Aufgabe einer zeitgemäßen Schule ist es, Schüler mit den notwendigen Kompetenzen auszustatten und sie im Umgang mit neuen Technologien zu stärken“, argumentiert das von Michael Piazolo (Freie Wähler) geführte Kultusministerium. Hier die Kernpassagen des Leitfadens.

.  Lernen über KI

Ein „angstfreier, selbstbewusster und kritischer Umgang von Schülern mit KI-Technologien“ sei essenziell. Gelernt werden soll dieser im Rahmen des „LehrplanPlus“. Einige KI-Technologien sind dort bereits in den Bereichen Medienbildung, digitale Bildung und technische Bildung in den Lehrplänen verankert. In Gymnasien wird das Thema in den Unterrichtsfächern Informatik und Wirtschaftsinformatik gelehrt. An Realschulen im Fach Informationstechnologie. An Fachoberschulen ist KI im Lernbereich Gesellschaft und Informatik Teil des Lehrplans.

.  Lernen mit KI

Eine weitaus größere Rolle wird das Lernen mit KI einnehmen. „Es ist zu erwarten, dass Schüler aus eigener Motivation heraus Tools für Hausaufgaben nutzen wollen“, heißt es seitens des Kultusministeriums. Diesen Impuls sollen Lehrer künftig im Unterricht nutzen. So sollte bei der Besprechung von Hausaufgaben nicht mehr nur das Ergebnis, sondern auch der Arbeitsprozess im Vordergrund stehen. Für alle Schüler verpflichtend werde die Nutzung von KI-Generatoren jedoch nicht werden, betont das Kultusministerium.

.   Neue Prüfungsformate

Künstliche Intelligenz an Schulen bedeutet auch eine kleine Revolution bei den Prüfungsformaten. Vor allem Leistungsnachweise, die nicht in Präsenz geschrieben werden, müssen laut Kultusministerium an KI angepasst werden. So sollen Lehrer bei der Bewertung von Aufsätzen künftig einen größeren Fokus auf das richtige Zitieren legen. Eine weitere Option ist, Schüler bewusst die Textabschnitte markieren zu lassen, für die sie KI eingesetzt haben. Dazu sollen Schüler künftig auch die mit KI generierten Textabschnitte begründen. Ein mündliches Prüfungsgespräch als zusätzliche Instanz hat sich laut Ministerium bewährt. Bei Präsenzprüfungen, wie es in Schulen weitgehend der Fall ist, soll nichts verändert werden.

.   Fortbildung von Lehrern

Um Lehrer dahingehend und zu den rechtlichen Rahmenbedingungen von KI zu schulen, regt das Kultusministerium staatliche Fortbildungen zu diesem Thema an.  ali

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