„Es wird viel zu wenig gelesen“

von Redaktion

Heinz-Peter Meidinger, langjähriger Vorsitzende des Lehrerverbandes, erinnert sich noch gut. „Es war ja ein richtiggehender Kulturkampf“, sagte Meidinger der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Der heute 68-Jährige war 1998 als Experte für das Bundesverfassungsgericht im Einsatz – Gegner der Reform hatten sie juristisch kippen wollen. Dass trotz der Vereinfachungen die Rechtschreibkompetenz bei Schülern massiv gesunken sei, hat laut Meidinger mit der Reform „am wenigsten zu tun“. Zentral sei, „dass weniger gelesen wird. Das hat eindeutig Auswirkungen.“ Im immer fehlerhafteren Schreiben der Deutschen sieht er Gefahren weit über die Schule hinaus. „Wenn ich heute Texte von manchen Jugendlichen, aber auch von Erwachsenen lese, dann führen die vielen Grammatik- und Rechtschreibfehler oft zu erheblichen Verständnisschwierigkeiten. Damit haben wir dann ein grundsätzliches Problem in der Gesellschaft.“

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