Entspannte Corona-Lage in Bayerns Kliniken

von Redaktion

Nur noch Einzelfälle: Krankenhäuser melden kaum noch Covid-19-Erkrankte auf Intensivstationen

München – Während der Corona-Pandemie standen viele Intensivstationen vor dem Kollaps. Aktuell spielt das Virus dort kaum eine Rolle. Laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) sinkt die Zahl an Corona-Intensivpatienten kontinuierlich. So befanden sich am Montag deutschlandweit nur 78 Corona-Patienten auf Intensivstation, 40 davon wurden beatmet. In Bayern gab es 15 Intensivpatienten, davon zwei Beatmungsfälle. Zum Vergleich: 13 519 der deutschen Intensivbetten waren am Montag belegt, 2915 frei. In Bayern waren es 2193 belegte und 473 freie Betten.

In Bayerns Kliniken kann das Personal also etwas durchatmen. „Die Covid-19-Fallzahlen liegen auf einem stabilen Niveau“, berichtet Christoph Spinner, Infektiologe und Leiter der Stabstelle Medizin und Strategie im Klinikum rechts der Isar. Aus den Stationen ist die Pandemie nahezu verschwunden. „Wir müssen nur noch wenige Patienten wegen Covid-19 ins Krankenhaus aufnehmen. Das sind inzwischen Einzelfälle“, berichtet Spinner. Eine ähnliche Situation zeigt sich an den Kliniken in Nürnberg, Würzburg, Ingolstadt und Regensburg.

Mit den sinkenden Infektionszahlen schrauben die Krankenhäuser landesweit auch ihre Vorsichtsmaßnahmen zurück. Wo bis vor wenigen Monaten noch ein tagesaktueller Schnelltest und eine FFP2-Maske Pflicht waren, können Besucher heute wieder ohne Einschränkungen die Kliniken betreten. „Bei uns gelten schon seit einiger Zeit keine besonderen Schutzmaßnahmen bezüglich Covid-19 mehr“, sagt Spinner. Einzig auf ein regelmäßiges Desinfizieren der Hände und auf die Symptome einer Corona-Erkrankung weisen die Kliniken noch immer mit Schildern und Aushängen hin.

Obwohl die meisten Patienten inzwischen nicht mehr wegen der Pandemie, sondern wegen anderer Beschwerden in den Krankenhäusern liegen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts weiterhin, sich impfen zu lassen. Eine jährliche Booster-Impfung sei vor allem für Menschen über 60 Jahre und Personen mit schweren chronischen Erkrankungen, zum Beispiel Atemwegs- oder Immunsystemschwächen, ratsam, heißt es seitens der STIKO. Die Auffrischungsimpfung empfiehlt sich demnach ein Jahr nach der letzten Spritze, vorzugsweise im Herbst. Schwangere, Kinder und Personen mit Grundimmunität, also mit mindestens drei Impfungen oder Genesungen, sind laut STIKO von der Impfempfehlung ausgenommen. ANNA LIEBELT

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