Union will neues Pflegegeld für Angehörige

von Redaktion

Berlin – Wer zur Pflege von Angehörigen eine berufliche Auszeit nimmt, soll nach dem Willen des CDU-Gesundheitspolitikers Tino Sorge finanziell besser unterstützt werden. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion warb im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland für einen staatlichen Lohnersatz analog zum Elterngeld: „Wer sich mit Hingabe um Pflegebedürftige in der Familie kümmert, sollte dafür entlastet werden – gerade, wenn man dafür zeitweise aus dem Beruf aussteigen muss und das Einkommen über Monate fehlt“, erklärte der Abgeordnete.

Laut Statistischem Bundesamt gibt es in Deutschland rund fünf Millionen Pflegebedürftige. Die weitaus meisten – 4,17 Millionen – werden zu Hause versorgt. Familienministerin Lisa Paus (Grüne) würdigte die Angehörigen kürzlich als „Deutschlands größten Pflegedienst“.

Für sie war 2015 ein staatliches Pflege-Darlehen eingeführt worden. Pflegende Angehörige sollen eine bis zu sechsmonatige Auszeit oder eine bis zu 24-monatige Verkürzung der Arbeitszeit überbrücken, müssen das Geld aber später zurückzahlen. Deshalb wird dieses Instrument nur selten genutzt.

Vor der parlamentarischen Sommerpause hatten Bundestag und Bundesrat eine Pflegereform verabschiedet. Das Pflegegeld, das an die Pflegebedürftigen ausgezahlt wird, steigt ab 2024 um fünf Prozent. Die Bezieher dieser Leistung – derzeit je nach Pflegegrad zwischen 316 und 901 Euro im Monat – können die Summe an ihre Angehörigen weitergeben, müssen das aber nicht tun. Nach den Vorstellungen von Sorge könnten pflegende Angehörige künftig eine ähnliche staatliche Unterstützung wie junge Eltern erhalten. Bei dem Papier handelt es sich nach Angaben aus der Fraktion allerdings um einen noch nicht abgestimmten Entwurf.  dpa

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