Sie geben sich am Telefon als Polizisten mit guten Absichten aus: Immer wieder verbreiten Betrüger die Angst, dass Geld oder Wertsachen im Haus nicht mehr sicher seien und zeitnah von Beamten abgeholt werden müssten. Besonders perfide: Mit einem technischen Trick erscheint auf dem Telefondisplay die Notrufnummer 110 oder die der nächsten Polizeistation. Bei 2,5 Millionen Euro lag der Schaden durch falsche Polizisten im Jahr 2021 allein in München, voriges Jahr ging er auf 1 302 185 Euro zurück. Doch heuer zwischen Januar bis Ende August gab es nur noch wenige Fälle – der Schaden betrug insgesamt 15 200 Euro. Die Masche scheint also nahezu verschwunden. Doch Justizminister Georg Eisenreich, 52, CSU, warnt: „Die kriminellen Callcenter im Ausland gibt es nach wie vor. Aber sie wechseln auch die Taktik und passen sich neuen Lagen an.“
Es ist die moderne Version des Enkeltricks: Die Polizei München warnt vor einer aktuellen Betrugsmasche, bei der Täter über Messenger-Dienste wie Whatsapp Kontakt aufnehmen und sich als Angehörige ausgeben. In der Regel klingen die Nachrichten etwa so: „Hallo Mama, mein Handy ist kaputtgegangen. Hier meine neue Nummer. Die alte Nummer kannst du löschen.“ Später bitten die Betrüger dann um eine Überweisung, weil sie sich angeblich in einer Notlage befinden würden. Die Polizei rät dazu, sich in dem Fall direkt an die Angehörigen zu wenden – und zwar unter der vermeintlich „alten“ Nummer. Im Zweifelsfall sollte man direkt die Polizei kontaktieren.
So wie bei den falschen Polizisten gibt es als Betrugsmasche auch Anrufe falscher Bankmitarbeiter. Ein angeblicher Mitarbeiter der Hausbank fragt beispielsweise, ob man soeben einen hohen Betrag ins Ausland überwiesen habe – das löst beim Angerufenen erst mal einen Schock aus. Der Betrüger beruhigt: Keine Sorge, das Geld könne man zurückholen. Oft geht es auch um eine generelle Sicherheitsüberprüfung. Die Anrufer entlocken dabei ganz geschickt TAN-Nummern oder Freischalt-Codes. Im Erfolgsfall hat der Täter Zugriff auf das komplette Kontovermögen und kann Überweisungen ausführen.
Amazon oder auch Paypal rufen ihre Kunden nicht an, warnt das Landeskriminalamt Niedersachsen. Wer einen solchen Anruf erhält, sollte sofort auflegen. Bei den Fake-Anrufen wird zum Beispiel gesagt: „In den nächsten 24 Stunden werden 850 Euro von Ihrem Konto abgebucht. Für weitere Informationen drücken Sie die Taste 1.“ Tun die Angerufenen das, werden sie weitergeleitet. Ein Gesprächspartner versucht dann, sein Opfer dazu zu bringen, etwa eine App zu installieren, Daten einzugeben oder Guthabenkarten zu präsentieren.