Online-Shopping: Deutsche werden immer vorsichtiger

von Redaktion

Bayern geht mit Künstlicher Intelligenz gegen gefälschte Webseiten vor – Verbraucherzentrale gibt Tipps

Köln/München – Nicht nur bei dubiosen Anrufen, sondern auch beim Online-Shopping ist Vorsicht geboten: Viele Shops locken mit täuschend echt und seriös aussehenden Angeboten zu Schnäppchenpreisen – wer dort bestellt, wartet aber vergebens auf die bezahlte Ware. Aber: Die Deutschen sind vorsichtiger beim Online-Einkauf geworden. Das zeigt eine Umfrage vom Gütesiegel-Unternehmen Trusted Shops.

Demnach gaben 61 Prozent der Befragten an, zwischen einmal im Monat und mehrmals pro Woche in einem Online-Shop einzukaufen. 63 Prozent der Befragten sagen, dass ihnen ein Vertrauenssymbol wichtig ist, wenn sie einen Online-Shop nutzen.

Fake-Shops sind längst kein unbekanntes Phänomen mehr: Ebenfalls 61 Prozent der Befragten geben an, bereits einmal auf einen vermeintlichen Fake-Shop gestoßen zu sein. Um die Sicherheit von Online-Shops zu überprüfen und Fake-Shops bestmöglich zu identifizieren, schauen die Deutschen vor allem auf die angebotenen Zahlungsmöglichkeiten (46 Prozent), die Preisangaben (34 Prozent) sowie die Bewertungen zu Produkten und zum Shop (35 Prozent).

„Man erkennt anhand der Umfrage, dass sich die Deutschen mehr mit dem Thema Fake-Shops und Sicherheit beim Online-Kauf auseinandersetzen“, sagt Bastian Kolmsee von Trusted Shops. Er rät dazu, auch einen Blick auf Rechtschreibung und Grammatik zu werfen sowie den Namen der Webseite genau zu prüfen.

Bayern hat zuletzt angekündigt, mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) den Kampf gegen betrügerische Internet-Händler zu verstärken. „Fake-Shops sind zu einer echten Internet-Plage geworden“, sagte Justizminister Georg Eisenreich. Gemeinsam mit einem Wiener Unternehmen will man nun mit KI-Systemen Detektoren zur Erkennung von gefälschten Shops weiterentwickeln. Das Instrument untersucht unbekannte Online-Shops in Echtzeit auf mehr als 21 000 Merkmale. Bei einem Verdacht schlägt es Alarm. Für die Ermittler sei der möglichst frühe Zugriff auf die Internetseiten und die Server der Betrüger entscheidend, da sie so einen wertvollen Vorsprung erhielten, so der Minister.

Auch private Nutzer bekommen Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Auf der Internetseite fakeshopfinder.de der Verbraucherzentrale Bayern kann man Shops selbst überprüfen. Pro Tag werden der Verbraucherzentrale zufolge durchschnittlich 3800 Internet-Adressen eingegeben und pro Monat 2300 neue Fake Shops erkannt.

Wer dennoch auf einen Fake-Shop reingefallen ist, sollte so schnell wie möglich seine Bank kontaktieren: Oft gibt es noch ein kurzes Zeitfenster, in dem die Überweisung gestoppt werden kann. Außerdem sollten Betroffene Belege aufbewahren und Strafanzeige bei der Polizei stellen, rät die Verbraucherzentrale.

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