Kirchheim – Maximilian Böltl (CSU), Kirchheims Bürgermeister, hat mit unserer Zeitung darüber gesprochen, was er sich von der Landesgartenschau erhofft.
Herr Böltl, was hat der Ortspark den früheren, gescheiterten Ideen voraus?
Beide Pläne hatten eine recht massive Bebauung vorgesehen und sind an Kommunalwahlen gescheitert, bei denen sich die Mehrheiten verschoben hatten. Zum dritten Anlauf haben wir dann ganz neu gestartet und die Bürger befragt, was sie sich wünschen. Heraus kam die verbindende grüne Mitte beider Orte. Diese Idee wurde dann weiterentwickelt, gesäumt von neuem Wohnraum, dem gemeinsamen Rathaus und etlichen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. In einem Bürgerentscheid haben letztlich über 70 Prozent zugestimmt. Durch die Planung ist auch gewährleistet, dass beide Orte ihre eigene Identität bewahren können.
Inwiefern?
Keiner muss etwas auf- oder abgeben. Wir haben zwei vitale Ortskerne, mit Kirchen, Maibäumen, Gastronomie und Einzelhandel. Es entsteht nun nicht noch ein gebautes Zentrum. Dadurch hat die Kirchheimerin gemerkt: Ich kann Kirchheimerin bleiben. Und der Heimstettener: Ich kann Heimstettener bleiben. Treffen, verlieben und künftig auch verheiraten können sie sich jetzt aber in der grünen Mitte (lacht).
Und wie kam die Idee der Landesgartenschau?
Ich war 2013 privat auf der Landesgartenschau in Tirschenreuth. Da habe ich gesehen, dass das nicht nur etwas für Profis ist. Und was das für positive städtebauliche Auswirkungen haben kann. Der Ort hat eine riesige Aufwertung erfahren, die Lebensqualität ist deutlich gestiegen. So wird das auch bei uns. Und die Qualität unseres Parks, der ja sowieso gebaut worden wäre, wird eine ganz andere. Wir erhalten Fördergelder von Bayern, Bund und EU. Der Park kann damit aus einem Guss und nicht in Abschnitten gebaut werden.
Der Preis der Ortsentwicklung: viele Baustellen.
Das stimmt. Es ist eine Belastung für die Bevölkerung, aber nur für begrenzte Zeit. Verbesserungen bleiben für immer.
Interview: Thomas Jensen