Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben innerhalb der vergangenen 24 Stunden bereits begrenzte Vorstöße auf das Gebiet des Gazastreifens unternommen. Ein Armeesprecher schrieb am Freitagabend bei X (ehemals Twitter), Ziel sei es, „das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern“. Boden- und Panzertruppen hätten nach Spuren gesucht und „Terror-Infrastruktur zerstört sowie Terrorzellen ausgeschaltet“. Darunter sei auch eine Zelle, die israelisches Gebiet mit Panzerabwehrwaffen beschossen hätte.
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sind bislang 950 Deutsche durch Sonderflüge und Fährverbindungen aus Israel ausgereist. Am Wochenende soll es weitere Flüge geben. Laut Außenministerium hatten sich bis Mittwoch 4500 Deutsche in Listen eingetragen, um ihren Ausreisewillen zu bekunden. Im Gazastreifen hält sich demnach eine „niedrige dreistellige Zahl“ Deutscher auf.
Israel hat nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen am Freitag Ziele im Südlibanon angegriffen. Der Beschuss sei auf einen Versuch gefolgt, von libanesischer Seite nach Israel einzudringen. Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, dass es an der Grenzbarriere zwischen beiden Staaten eine Explosion gegeben habe, die „leichte Schäden“ verursacht habe.
US-Geheimdienste haben eine militärische Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah im Libanon und dem israelischen Militär noch zu Beginn des Jahres als „unwahrscheinlich“ eingeschätzt. Das berichtet die „Washington Post“ unter Berufung auf ein Geheimdienstdokument aus dem Februar. Selbst in Zeiten erhöhter Spannungen hätten beide Seiten das Ziel verfolgt, „Stärke zu demonstrieren und gleichzeitig eine Eskalation zu vermeiden“. In den vergangenen Tagen hatte es mehrere Gefechte zwischen der Hisbollah und Israels Militär gegeben.
Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas im Gazastreifen sollen 13 Geiseln durch israelische Luftangriffe getötet worden sein. Darunter sollen auch ausländische Staatsangehörige sein, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen.
Im Libanon ist ein Journalist der Nachrichtenagentur Reuters an der Grenze zu Israel durch Beschuss getötet worden. „Mit großer Betroffenheit haben wir erfahren, dass unser Kameramann Issam Abdallah getötet worden ist“, sagte eine Sprecherin. Der Reporter gehörte demnach zu einem Team im Südlibanon, das ein Live-Signal sendete. Zwei Kollegen wurden verwundet.