Nur bestimmte Gruppen brauchen eine Auffrischungsimpfung – Ärzte fordern Kombi-Impfstoff und Einzeldosen

von Redaktion

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen Personen ab 18 Jahren eine Basisimmunität. Die definiert sich durch mindestens drei Antigenkontakte, die durch drei Impfungen oder zwei Impfungen und eine durchgemachte Corona-Infektion erreicht wird. Zwei Impfungen sollten in jedem Fall dabei sein, zwei Erkrankungen und eine Impfung reichen nicht, schreibt die Stiko.

Für gesunde Erwachsene bis 60 Jahre sowie Schwangere wird – bei Vorliegen einer Basisimmunität – keine weitere Auffrischungsimpfung empfohlen. Für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren werden in Abwägung der Risiken einer Erkrankung gegenüber den Impfrisiken keine Impfungen, auch keine Grundimmunisierung, empfohlen. Kinder und Jugendliche würden von einer Impfung nur wenig profitieren.

Für Personen ab 60 Jahren sowie Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf empfiehlt die Stiko hingegen eine Auffrischung. Gleiches gilt für Bewohner von Pflegeeinrichtungen mit Grunderkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten sowie Personen mit einem erhöhten beruflichen Infektionsrisiko und Angehörige und Kontaktpersonen von Menschen, die verstärkt Corona-gefährdet sind. Zwischen den Impfungen sollen laut Stiko zwölf Monate liegen. Bester Impfzeitpunkt sei der Herbst.

Deutschlands Hausärzte machen sich für Doppel-Impfungen gegen Corona und Grippe aus einer Spritze stark. „Wir hoffen sehr, dass es den Kombi-Impfstoff in absehbarer Zeit gibt“, sagte der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Markus Beier. Die Empfehlungen der Stiko seien für Corona und Grippe ziemlich identisch. Ein Kombi-Impfstoff sei deshalb wünschenswert. Zudem machte der Verbandschef Druck auf Politik und Hersteller, für Einzeldosen für Corona-Impfungen zu sorgen. „Wir erwarten, dass das jetzt endlich kommt, sodass wir spontan impfen können“, sagte Beier. Nach wie vor gebe es den Corona-Impfstoff nur im Sechserpack. Es müssten also jeweils sechs Impflinge für einen Tag organisiert werden, oder es müsse Impfstoff weggeworfen werden. Die Lage in den Praxen wird laut Beier im Winter wieder „sehr, sehr angespannt sein“. Es werde „sehr hohe Infektionszahlen“ geben, nicht nur, aber auch mit dem Coronavirus. Patienten müssten sich auf Warteschlangen einstellen.

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