„Es herrscht richtig gute Stimmung“

von Redaktion

9 FRAGEN AN

Maximilian Böltl (CSU) aus Kirchheim im Kreis München ist einer von 78 Neu-Abgeordneten im Landtag. Wir haben mit dem 40-Jährigen am Telefon über seine ersten Eindrücke gesprochen.

Herr Böltl, geht’s gerade?

Ja klar, ich bin schnell ins Büro eines ausgeschiedenen Abgeordneten gelaufen. Da habe ich etwas Ruhe.

Wie, Sie haben noch kein eigenes Büro?

Nein, die werden erst Mitte November zugeteilt. Davor muss man sich immer irgendeine Ecke suchen. Wir sind 29 Neu-Gewählte in der Fraktion – es fühlt sich für uns an wie in einem Start-up.

Wie war denn der erste Tag im Maximilianeum?

Eigentlich ist es schon mein dritter Tag hier, trotzdem war es ein bisschen wie bei der Einschulung. Wir haben viel erfahren, zum Beispiel über die Geschichte des Gebäudes, seine Bedeutung. Als ich mit den anderen Neu-Gewählten zum ersten Mal davorstand, spürte ich, welche Ehre es ist, für die Heimat hier sein zu dürfen. Man kommt aus dem Wahlkampftunnel, freut sich. Aber dass ich gewählt bin, kommt erst jetzt richtig an.

Und jetzt? Nimmt Sie erst mal ein erfahrener Abgeordneter an die Hand?

Wir haben viele Wiedergewählte in der Fraktion, die uns sehr freundschaftlich und familiär aufgenommen haben. Die stehen uns mit Rat und Tat zur Seite.

Worum geht es da?

Um vieles. Wie finde ich Mitarbeiter? Wie mache ich die Arbeitsverträge? Welche IT-Ausstattung brauche ich? Wie ist das mit dem Stimmkreisbüro zu organisieren, um das man sich ja selbst kümmern muss? Alle haben mehr oder weniger dieselben Fragen. Auch wir Neuen tauschen uns natürlich aus. Es herrscht eine richtig gute Aufbruchsstimmung.

Haben Sie schon Mitarbeiter?

Ich bin dran. Es werden drei Mitarbeiter werden, aber nicht alle in Vollzeit. Man hat ein Mitarbeiterbudget, das man aufteilen kann, wie man es für richtig hält.

Wie wollen Sie als Neuer denn in der Fraktion auftreten? Brav oder forsch?

Beides. Aber die Wiedergewählten haben uns schon gesagt, dass wir uns von Beginn an klar artikulieren sollen.

Weil’s zuletzt zu brav zuging?

(lacht) Das ist Ihre ganz eigene Interpretation.

Sind Sie noch Bürgermeister in Kirchheim?

Ja. Die Amtszeit endet mit der ersten Sitzung am Montag. Am Mittwoch ist die letzte Gemeinderatssitzung, Montag Amtsübergabe. Dann wird es ernst.

Interview: Marcus Mäckler

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