Die Geschichte des ältesten Münchner Friedhofs

von Redaktion

Der heutige Alte Südliche Friedhof wurde 1557 als Begräbnisstätte für Epidemieopfer, Durchreisende und Arme vor den Toren der Stadt in der Chronik Münchens erwähnt. Sechs Jahre später wurde er als Filialfriedhof der beiden Münchner Pfarrgemeinden geweiht. Er war von 1789 bis 1868 die einzige Begräbnisstätte für die Toten aus dem gesamten Stadtgebiet, weshalb hier die Gräber einer ganzen Reihe prominenter Münchner zu finden sind. 1818 wurde er in die jetzige Form unter König Max I. umgebaut. Im südlichen Teil gibt es einen Arkadengang mit Gräbern für prominente Münchner. Ludwig I. beauftragte 1840 Friedrich von Gärtner damit, den neuen Friedhofsteil zu planen. Die Planungs- und Bauzeit dauerte zehn Jahre. Gärtner starb 1848 – er war der erste Münchner, der in einem Ehrengrab beigesetzt wurde. Wenige Tage später folgte die Beisetzung von Ludwig von Schwanthaler. Der Alte Südliche Friedhof sollte im Jahr 1900 geschlossen werden, Bestattungen fanden aber bis Januar 1944 statt. Zuletzt wurde ein Münchner Kleinkind dort beerdigt. Seit 1834 gibt es Grabbücher, jedes Grab ist auf einer Seite mit allen Daten aufgelistet. Pro Monat gibt es ein bis zwei Anfragen an die städtische Friedhofsverwaltung, wo sich ein bestimmtes Grab befindet.

Am 2. und 3. Oktober 1943 wurde der Friedhof schwer bombardiert. Die ehemaligen Bombenkrater sind heute Freiflächen zwischen den Gräbern. Auch viele Beschädigungen durch Granatsplitter sind noch immer sichtbar. 2006 hat die Stadt den Friedhof für 1,3 Millionen Euro saniert.

kwo

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