ZUR PERSON
„Christ und Politik, das ist mein Leben“, sagte Günther Beckstein mal. Das umschreibt die Vita gut. Beckstein saß 1993 bis 2015 in der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ab 2009 war er Vizepräses. Die Aufgabe nahm er sehr ernst – auch wenn seine politischen Positionen in der Kirche aneckten. Als Innenminister (1993 bis 2007) stand der Lehrersohn und promovierte Jurist für einen harten Kurs bei Asyl, Abschiebung (etwa im Fall Mehmet) und Sicherheit. „Lieber Hardliner für Recht und Ordnung als Weichei für Unrecht und Unordnung“, sagte er. 2007 löste er im Tandem mit Erwin Huber den strauchelnden Edmund Stoiber ab, Beckstein wurde Ministerpräsident. Es wurde die kürzeste Amtszeit in Bayerns Geschichte: Bei der Wahl 2008 holte er nach glücklosem Wahlkampf nur 43,4 Prozent, trat zurück. Beckstein, verheiratet, drei Kinder, lebt in Nürnberg-Langwasser. Aktiv ist er seit 2020 als Mitglied des Nationalen Begleitgremiums zur Atom-Endlager-Suche. cd