Politiker aus der ganzen Welt haben gestern die Verdienste von Henry Kissinger gewürdigt. Ex-US-Präsident George W. Bush nannte ihn „eine der verlässlichsten und unverwechselbarsten Stimmen in Fragen der Außenpolitik“ Amerikas. „Ich bin dankbar für diesen Dienst und Rat, aber am dankbarsten bin ich für seine Freundschaft. Laura und ich werden seine Weisheit, seinen Charme und seinen Humor vermissen.“ US-Außenminister Antony Blinken sagte in Tel Aviv, Kissinger habe „den Standard gesetzt“ für alle seine Nachfolger im Außenministerium.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb im Netzwerk X, vormals Twitter, die Welt verliere einen besonderen Diplomaten. „Sein Einsatz für die transatlantische Freundschaft zwischen den USA und Deutschland war bedeutend.“ Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schrieb, Kissinger habe „mit klarer Sprache und unerschrockener Diplomatie“ sowie seiner Entspannungs- und Abrüstungspolitik den Grundstein für das Ende des Kalten Krieges und für den demokratischen Wandel im Osten Europas gelegt. Außenministerin Annalena Baerbock würdigte Kissinger als „Jahrhundertgestalt“.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nannte Kissinger bei X „einen der wichtigsten und klügsten Außenpolitiker des vergangenen Jahrhunderts“. „Er war Bayer, Franke, Fürther und seiner alten Heimat und dem jüdischen Leben bis zuletzt verbunden.“
Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde von München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, erklärte, Kissinger sei „eine Ikone der Zeitgeschichte“. Sie selbst sei stets beeindruckt gewesen „von seinem würdevollen Auftreten, seiner inneren Ruhe und seiner zugleich kraftvollen und zupackenden Art“. Mit seinem Tod sei „ ein Stück der bayerisch-jüdischen Geschichte verloren gegangen“.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nannte Kissinger einen „Giganten der Geschichte“, der britische Ex-Premier Boris Johnson teilte mit: „Wenn es jemals einen Autor des Friedens und Liebhaber der Harmonie gab, dann war dieser Mann Henry Kissinger.“
Chinas außenpolitischer Sprecher Wang Wenbin nannte Kissinger einen „alten und guten Freund des chinesischen Volkes“. Kissinger hatte noch im Juli mit Präsident Xi Jinping gesprochen. Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnete Kissinger als „weisen Staatsmann und Visionär“. wha