REGION MÜNCHEN

Einschränkungen bei S-Bahn bis Ende der Woche

von Redaktion

Das Chaos im Münchner Netz – inklusive S-Bahn – wird wohl noch bis Ende der Woche dauern. Allein im Großraum München seien an 80 Stellen Schäden an der Oberleitung entstanden, sagte Christoph Herzog, Leiter der Anlageninstandhaltung für das Bahnnetz München gestern. Mitarbeiter aus ganz Deutschland seien dabei, den Zugverkehr wieder ins Rollen zu bringen. Bahnmitarbeiter schrauben die Leitungen derzeit wieder zusammen. Dafür hat das Unternehmen sieben Turmtriebwagen aus ganz Süddeutschland angefordert.

Besonders betroffen sei die Zuglinie zwischen München und Salzburg. Im Abschnitt zwischen München und Rosenheim gibt es laut Herzog die meisten Schäden. Durch die schweren Schneemassen seien die Leitungen an vielen Stellen gerissen. Dadurch kam es zu Kurzschlüssen. Herzog zeigt sich dennoch zuversichtlich, dass „ab Mitte dieser Woche erste Züge die Strecke befahren können“.

Zuvor müssen die Bahnarbeiter aber zahlreiche Gleise von umgestürzten Bäumen befreien. An einigen Stellen fiel wegen Kurzschlüssen in den Abstellanlagen die Weichenheizung aus. Herzog: „Diese müssen noch geräumt werden.“

Wie lange die Arbeiten letztlich noch dauern, ist laut Herzog unklar. Einzelne Strecken sollen priorisiert abgefahren und nach und nach freigegeben werden. Der Leiter der Münchner Anlageninstandhaltung hofft, dass Anfang kommender Woche wieder normaler Betrieb auf den Schienen herrscht. Es sei oberste Priorität, sagte Herzog, den Knoten München wieder anzubinden, vor allem nach Norden. Wie viel die Reparatur des Bahnnetzes kosten wird, könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden.

Zahlreiche Züge müssen noch von den teilweise einen halben Meter hohen Schneemassen befreit werden. Am Wochenende waren laut Bahn über tausend Mitarbeiter im Einsatz, um den Schnee von Zügen und Schienen zu räumen. Wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn mitteilte, rechnet das Unternehmen damit, dass das Schneechaos auch Schäden an den Bahnen hinterließ. Da viele Züge vom Strom abgeschnitten sind, könnten Stromleitungen defekt sein. Wie viele Züge davon betroffen sind, ist derzeit noch unklar.

Herzog betonte, dass sich München in einer Ausnahmesituation befinde. Die Lage in den Nachbarländern Österreich und Schweiz sei damit nicht vergleichbar. „Dieses Chaos war in dieser Intensität und Form nicht erwartbar“, betonte er. Er hoffe auf Verständnis bei den Bahnreisenden.

STEFANIE FISCHHABER

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