Botschafter der im UN-Sicherheitsrat vertretenen Staaten sind nach Ägypten gereist, um den Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen zu besuchen. Vertreter der Veto-Mächte USA und Frankreich waren nicht unter den Teilnehmern. Hintergrund für die Reise ist die humanitäre Krise im Gazastreifen, den UN-Generalsekretär Antonio Guterres kürzlich als „Friedhof“ bezeichnet hatte. „Es gibt keine Rechtfertigung dafür, die Augen vor dem Schmerz und dem Leid der palästinensischen Bevölkerung in Gaza zu verschließen“, sagte ein Vertreter Ägyptens, das zu dem Besuch eingeladen hatte. Der Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, äußerte seine „tiefe Frustration“ darüber, „dass wir uns nicht einmal auf eine Feuerpause einigen können“. Die Lage der Palästinenser sei verzweifelt. Am Freitag war eine Resolution im UN-Sicherheitsrat für eine humanitäre Feuerpause im Gazastreifen am Veto der USA gescheitert.
Die Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft gegen Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas wegen des Verdachts der Volksverhetzung sind endgültig eingestellt, wie die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Montag bestätigte. Zwar habe Abbas den Straftatbestand der Volksverhetzung verwirklicht, als Repräsentant der palästinensischen Autonomiegebiete genieße er aber faktisch Immunität, sodass ein Prozesshindernis bestehe, hieß es zur Begründung. Abbas hatte am 16. August 2022 in Berlin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unter anderem das Vorgehen Israels gegen die palästinensische Bevölkerung seit 1947 mit dem Holocaust verglichen. Dagegen gab es zwei Strafanzeigen.
Bei Angriffen an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist laut libanesischen Medien am Montag ein Zivilist getötet worden. Demnach sei der Bürgermeister des libanesischen Grenzortes Taibe ums Leben gekommen, nachdem das israelische Militär den Außenbezirk des Ortes unter Beschuss genommen hatte. Israels Armee teilte mit, als Reaktion auf Angriffe einen Stützpunkt der Schiitenmiliz Hisbollah attackiert zu haben. Zudem seien mehrere Raketenabschüsse aus dem Nachbarland registriert worden. Das Militär habe auf die Orte gefeuert, aus denen der Beschuss gekommen sei. Am Morgen seien nach dem Angriff mehrerer Raketen auf Israel bereits Ziele im Libanon attackiert worden. Den Angaben nach fing Israels Raketenabwehrsystem sechs Geschosse aus dem Libanon ab.