Neue Medikamente für Typ-2-Diabetiker machen auch stark übergewichtigen Menschen Hoffnung. Wegovy, Ozempic und Mounjaro sind auch in Deutschland zugelassen – die Letzteren beiden aber nur zur Behandlung von Altersdiabetes, nicht zur Gewichtsreduktion.
Alle drei Medikamente imitieren das Darm-Hormon Glucagon-like Peptide 1, kurz GLP-1, das die Produktion von Insulin im Körper steigert und ein Sättigungsgefühl vortäuscht. Die Medikamente können sowohl bei Typ-2-Diabetes als auch bei Fettleibigkeit eingesetzt werden. Derzeit wird eine wöchentliche Spritze verabreicht, Pharmakonzerne wie Novo Nordisk, Eli Lilly und Pfizer arbeiten derzeit an der Tablette zur täglichen Einnahme.
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk, führend bei Diabetes-Medikamenten, setzt den Wirkstoff Semaglutid bei Wegovy zur Gewichtsreduktion ein, beim niedriger dosierten Ozempic für Typ-2-Diabetes. Ozempic wurde bereits 2017 in den USA zugelassen, ein Jahr später in Deutschland.
Allein in den USA wird erwartet, dass Novo Nordisk mit Wegovy bis 2031 8,1 Milliarden Dollar erwirtschaftet und mit Ozempic weitere 2,1 Milliarden Dollar, wie es im März in einem Bericht der Beratungsfirma GlobalData hieß.
Der vom US-Konzern Eli Lilly entwickelte Wirkstoff Tirzepatid wird in den USA unter der Marke Mounjaro seit 2022 bei Typ-2-Diabetes eingesetzt – aber abseits des eigentlichen Zweckes auch zur Gewichtsreduktion verschrieben. In Deutschland gibt es Mounjaro seit Ende November nur als Typ-2-Diabetes-Medikament. Unter dem Namen Zepbound ist Tirzepatid seit November in den USA auch bei Adipositas zugelassen und wird für adipöse Patienten mit chronischen Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, hohem Cholesterinspiegel und Bluthochdruck verschrieben. Der Preis für die Spritze: 1060 Dollar pro Monat. In Deutschland ist Zepbound noch nicht zugelassen. Bis 2027 will Eli Lilly ein Werk im rheinland-pfälzischen Alzey errichten. dpa