IN KÜRZE

Cameron: Sanktionen gegen radikale Siedler Kopfgeld für Hamas-Führer Israelische Soldaten singen in Moschee Zentralrat: Werden in Deutschland bleiben

von Redaktion

Der britische Außenminister David Cameron hat Einreisebeschränkungen gegen radikale israelische Siedler in Aussicht gestellt. Indem extremistische Siedler palästinensische Zivilisten angriffen und töteten, würden sie die Sicherheit und Stabilität der Israelis als auch der Palästinenser untergraben, teilte Cameron am Donnerstag über das Portal „X“ mit. Israel müsse mehr tun, um die Gewalt von Siedlern zu stoppen und Täter zur Rechenschaft zu ziehen. „Wir verbieten denjenigen, die für Siedlergewalt verantwortlich sind, die Einreise ins Vereinigte Königreich“, kündigte Cameron an.

Israels Militär bietet Augenzeugen zufolge Bewohnern des Gazastreifens Geld für Informationen zu Hamas-Führern. Demnach verteilt die Armee Flugblätter, auf denen sie unter anderem für Hinweise zum Chef der Islamistenorganisation im Gazastreifen, Jihia Sinwar, 400 000 US-Dollar bietet. Für dessen Bruder Mohammed Sinwar sind 300 000 US-Dollar, für Mohammed Deif, den Kommandeur der Kassam-Brigaden, 100 000 US-Dollar in Aussicht. Die Führung der Hamas steht seit dem Massaker am 7. Oktober ganz oben auf der Abschussliste Israels.

Israelische Soldaten haben über Lautsprecher einer Moschee in Dschenin im Westjordanland Chanukka-Lieder sowie das wichtigste jüdische Gebet „Schma Israel“ gesungen. In den sozialen Medien kursierten am Donnerstag Videos, die zeigten, wie Soldaten über die Lautsprecheranlage der Moschee mehrere Lieder für das Chanukka-Fest sangen. Normalerweise ruft hier der Muezzin die Muslime zum Gebet auf. Die Soldaten seien nach einer ersten Untersuchung von ihren Kommandeuren sofort aus dem Einsatz entlassen worden, zitierte die israelische Zeitung „Haaretz“ einen Armeesprecher. „Das Verhalten der Soldaten ist schwerwiegend und steht in völligem Gegensatz zu den Werten der israelischen Armee. Die Soldaten werden entsprechend diszipliniert werden.“ Einer der Soldaten im Video sang etwa auch: „Wir sind gekommen, um die Dunkelheit zu verbannen.“

Trotz Antisemitismus und Hetze werden sich Jüdinnen und Juden nach Worten des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, nicht aus Deutschland vertreiben lassen. „Wir Juden werden uns nicht unterkriegen lassen“, sagte Schuster laut Redemanuskript zur Eröffnung des 5. Gemeindetages des Zentralrats am Donnerstagabend in Berlin. „Wer Juden hasst, ist herzlich eingeladen, unser Land – Deutschland – zu verlassen. Wir treten ganz sicher nicht zur Seite.“ Um Werte müsse gekämpft werden. „Das müssen wir nach mehr als zwei Monaten des offenen Judenhasses auf deutschen Straßen ohne Wenn und Aber feststellen. Deutschland darf daran nicht scheitern. Deutschland darf nicht an sich selbst scheitern.“

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