Münchner Polizei rechnet wegen Demo mit langen Staus

von Redaktion

Stresstest für Pendler: Mehrere hundert Traktoren aus allen Richtungen erwartet – Schulen erwarten Probleme

München – Wer am Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit einen Traktor vor sich hat, kommt schon mal in Hektik. Heute könnte es sich allerdings um hunderte Traktoren handeln. Zu den angekündigten Bauernprotesten erwartet die Münchner Polizei heute Morgen mehrere hundert Bulldogs, die alle aus ihren Dörfern in die Innenstadt zur Großkundgebung des Bauernverbands antuckern. „Teilweise war sogar die Rede von 2000 Traktoren, die nach München kommen“, sagt Polizeisprecher Andreas Franken. „Mit hohen Teilnehmerzahlen und ausgedehnten Demonstrationsrouten haben wir Erfahrung. Aber so eine hohe Zahl von Traktoren zu lotsen wird schon ein interessanter Einsatz.“

Mehrere tausend Bauern kommen mit dem Traktor zum Odeonsplatz, auf den sie von außerhalb sternförmig zufahren wollen. Geht es nach der Polizei, werden sie alle auf den Mittleren Ring Nord gelotst, von wo aus sie dann über die Leopoldstraße geleitet werden. „Wir füllen die Hauptmeile vom Odeonsplatz bis zur Münchner Freiheit mit so vielen Traktoren auf, wie hinpassen“, sagt Franken. Dabei würden die Ludwigstraße und höchstwahrscheinlich auch die Leopoldstraße in beide Richtungen gesperrt. Wege für Krankenwagen werden überall freigehalten, Anwohner und Beschäftigte vor Ort werden von der Polizei durchgelotst. Güllewagen sind rund um die Demonstrationsmeile untersagt und werden auch auf dem übrigen Stadtgebiet streng kontrolliert. Passen in den Bereich Ludwigstraße und Leopoldstraße keine Traktoren mehr, werden die Landwirte auf die Theresienwiese umgeleitet. Von dort aus müssen sie mit der U-Bahn zum Odeonsplatz fahren. Franken tippt, dass die Staus zwischen 9.30 und 11 Uhr ihren Höhepunkt erreichen werden.

Auch die Zufahrtsrouten der Landwirte sind zwischen 7 und 11 Uhr vermutlich von Traktoren verstopft: die Prinzregenten- und Von-der-Tann-Straße, der gesamte Mittlere Ring, die Putzbrunner und Ottobrunner Straße, die Wasserburger Landstraße und Berg-am-Laim-Straße, die Bodensee- und Landsberger Straße (siehe Karte). „Wer heute auf die öffentlichen Verkehrsmittel ausweicht, ist gut beraten“, sagt Franken. Zudem empfiehlt er Demonstrationsteilnehmern wie Pendlern, die das Auto brauchen, heute die Sozialen Medien zu verfolgen. Die Polizei werde auf ihren Kanälen Auskunft geben, wo es aktuell zu Behinderungen komme.

Von den Staus dürften auch viele Schüler betroffen sein. Aus dem Kultusministerium heißt es, Schüler, die wegen des Bauernprotestes nicht zum Unterricht kommen könnten, gelten als entschuldigt. Das müsse der Schule aber wie eine Krankmeldung mitgeteilt werden. Je nach Situation vor Ort seien im Einzelfall auch andere Maßnahmen möglich, etwa Distanzunterricht. Eine landesweite Regelung gibt es nicht.

Interessant wird es dann noch mal ab 13.30 Uhr. Denn die Polizei koordiniert zwar die Anfahrt, aber nicht die Heimfahrt der Bauern. Rund 2000 Traktoren sind dann wild in alle Himmelsrichtungen unterwegs nach Hause. ISABEL WINKLBAUER

Artikel 3 von 7