„Er gehört in den Olymp der Größten aller Zeiten“

von Redaktion

Internationale Fußballstars und Funktionäre würdigen den am Sonntag verstorbenen Franz Beckenbauer als Sportler und Menschen

München – Er war der erste Libero, eine Legende – und über alle Grenzen hinweg bekannt als „der Kaiser“. Nach dem Tod von Franz Beckenbauer ist die Trauer in der Fußballwelt groß, ebenso die Anerkennung.

Argentiniens Weltmeister Lionel Messi veröffentlichte auf der Plattform Instagram ein Schwarz-Weiß-Foto von Beckenbauer aus dessen Zeit als Nationalspieler und schrieb dazu „QEPD“. Das Kürzel steht für „Que en paz descanses“ (Mögest du in Frieden ruhen). Sergio Ramos, Verteidiger beim FC Sevilla und früher Kapitän von Real Madrid, erklärte: „Adios an eine Legende, einen Pionier. Ein Vorbild für die Generationen von Verteidigern, die nach ihm kamen. Ruhe in Frieden, Kaiser.“ Xabi Alonso, der seine famose Spielerkarriere beim FC Bayern München beendete und heute erfolgreicher Trainer von Bayer Leverkusen ist, fasste sich kurz: „Ruhe in Frieden, Kaiser.“ Alonsos einstiger Verein Real Madrid kondolierte ebenfalls: „Real Madrid, sein Präsident und sein Vorstand bedauern zutiefst den Tod von Franz Beckenbauer, einer der größten Legenden des europäischen und Weltfußballs. Real Madrid möchte seiner Familie, seinen Teamkollegen, seinen Vereinen und all seinen geliebten Menschen sein Beileid und Liebe zum Ausdruck bringen.“

Auch Italiens Fußball verneigte sich vor der deutschen Sportlegende. Insbesondere mehrere Teilnehmer des „Jahrhundertspiels“ der WM 1970 in Mexiko, das Italien im Halbfinale gegen Deutschland mit 4:3 für sich entschied, stellten Beckenbauers Verdienste heraus. Roberto Boninsegna, der damals das 1:0 für Italien schoss, lobte Beckenbauer als „Regisseur und Anführer dieser großartigen Mannschaft“. Für ihn gehöre er in den „Olymp der Größten aller Zeiten“.

Aus England meldeten sich Größen wie David Beckham und Gary Lineker zu Wort. Beckham veröffentlichte auf der Plattform Instagram ein Foto von sich und Beckenbauer, das die beiden bei der offiziellen Übergabe des Balls für die WM 2010 zeigt. Dazu schrieb der 48-Jährige: „So traurig, einen besonderen Menschen, einen besonderen Spieler und einen wahren Gentleman zu verlieren. Wir senden unsere Liebe und Gedanken an Franz’ Familie und Freunde.“ Englands Ex–Star Gary Lineker schrieb: „Es tut mir sehr leid zu hören, dass Franz Beckenbauer gestorben ist. Er war einer der ganz Großen unseres Sports. Der Kaiser war der schönste aller Fußballer, der mit Anmut und Charme alles gewonnen hat. Ruhe in Frieden.“

Didier Deschamps, Nationaltrainer von Frankreich, erklärte: „Mein heutiger Kummer ist so groß wie die Freude, die ich empfand, als ich eingeladen wurde, am Tisch dieser beiden Giganten des internationalen Fußballs zu sitzen. Franz Beckenbauer war in erster Linie ein Weltklassespieler, ein talentierter und souveräner Verteidiger. Er strahlte eine Klasse und Selbstsicherheit aus, die viele nachahmen wollten.“

Worte der Würdigung fanden auch die internationalen Fußballverbände. Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter nannte Beckenbauer einen „unfassbar eleganten Spieler. (…) Er war vielleicht der erste Superstar unseres Spiels vom europäischen Festland. Mit Franz verliert der europäische Fußball seine vielleicht schillerndste Persönlichkeit.“ Blatter-Nachfolger Gianni Infantino schrieb: „Der Kaiser war ein großartiger Mensch, ein Freund des Fußballs, ein Champion und eine wahre Legende. Wir werden Dich niemals vergessen, lieber Franz, Danke für alles.“ Und UEFA-Präsident Aleksander Ceferin: „Seine beispiellose Vielseitigkeit, seine eleganten Übergänge zwischen Defensive und Mittelfeld, seine tadellose Ballkontrolle und sein visionärer Stil prägten die Ära, in der er gespielt hat. Beckenbauers Vermächtnis ist eines der ganz großen im Fußball. Wir verabschieden uns von einer wahren Legende.“ PHILIPP KESSLER/DPA

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