„Es könnte die historischste Siko werden“

von Redaktion

7 FRAGEN AN

Andreas Bachmann, 50, berichtet für den BR live von der Sicherheitskonferenz. Heuer muss er pausieren – Lungenentzündung. Für ihn übernimmt Birgit Kappel.

Herr Bachmann, wie geht es Ihnen?

Wieder ganz gut, für die Sicherheitskonferenz reicht es aber noch nicht. Das ist bedauerlich. 25 Jahre war ich ununterbrochen dabei – aber Gesundheit geht vor.

Werden Sie die Siko dennoch verfolgen?

Natürlich, über Live-Stream. Vielleicht nicht ganz so viel wie sonst, wenn ich von 9 bis 18 Uhr durchgehend im Saal stehe. Ich werde mich auf die großen Reden und Diskussionen beschränken. Nächstes Jahr bin ich aber hoffentlich wieder dabei.

Wie bereitet man sich auf so ein Ereignis vor?

Die Vorbereitung läuft das ganze Jahr, denn was auf der Siko besprochen wird, kündigt sich ja nicht erst ein, zwei Wochen vorher an. Dort spiegeln sich die Entwicklungen des ganzen Jahres wider. Wenn bekannt ist, wer kommt, bereitet man sich noch speziell auf die Redner vor: Was haben sie in den letzten Monaten gesagt, wo stehen sie.

Haben Sie eine große Redaktion im Rücken?

Die Siko ist eine riesige Teamanstrengung. Mir arbeitet für die Live-Sendung ein CvD auf dem Übertragungswagen zu. Die Redaktion macht die Beiträge für BR24, die Tagesschau oder die Tagesthemen. Aber an meiner Seite ist immer ein Experte. Wir sind ein Tandem, hören uns die Reden an und reden darüber. Daraus entsteht das Live-Gespräch. Und wenn einer einen Hänger hat, merkt der andere das und redet einfach etwas länger (lacht).

Sie müssen spontan sein. Wie fühlt sich das an?

Aufregend und anstrengend. Das sind lange Tage. Aber die lassen sich auch nicht wirklich vorbereiten – wir wissen ja vorab nicht, was die Leute sagen.

Wie gut kommen Sie an die Akteure ran?

Bis unter Ministerebene geht das eigentlich ohne großen Aufwand. Das läuft meist über SMS-Kontakt, das ist der direkteste Weg. Sie kommen hoch zu uns, ein kurzes Interview, fertig.

Was für eine Siko werden wir heuer erleben?

Es könnte die historischste werden. Die Weltlage ist so, dass es noch nie wichtiger war, miteinander zu reden. Allein die Tatsache, dass geredet wird, ist wichtig. Die Siko ist zwar kein Gremium, das etwas beschließen kann, aber die Gespräche sind unersetzlich. Joachim Gauck hat es in einem Interview mit mir kürzlich so formuliert: Die Siko ist ein Frühwarnsystem.

Interview: Wolfgang Hauskrecht

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