Sepp Maier war immer für einen lockeren Spruch gut. Auch in seiner Biografie „Ich bin doch kein Tor“ finden sich jede Menge Anekdoten. Wir haben einige zusammengetragen.
Über seine Taufe auf den Namen Josef Dieter: „Der Name hat mich schon damals so gründlich geärgert, dass ich mitten in der feierlichen Zeremonie lauthals zu brüllen anfing. Aha, haben die Leute eingesehen, mit dem Burschen muss man behutsam umgehen. Also probierten sie es mit ,Sepp‘, sahen meine freundliche Reaktion. Und dabei ist es dann geblieben.“
Über die Pflicht, sonntags in die Kirche zu gehen: „Für meine Eltern war ich schon eine rechte Plage. Als fromme, gottesfürchtige Leute bestanden sie darauf, dass ich regelmäßig in die Kirche ging. Wenn ich am Sonntagnachmittag nach Hause kam, fragten sie mich immer, was der Pfarrer denn angehabt habe. Das Gewand wechselte der ja ständig. Also habe ich mich vor der Kirche auf die Lauer gelegt, mir die Farbe des Kragens gemerkt – und bin abgehauen zum Fußballspielen.“ Über seinen ersten eigenen Ball als Sechsjähriger: „Der Ball war mein Heiligtum. Jeden Abend habe ich ihn poliert, vor jedem Spiel wurde er eingefettet. Sogar ins Bett habe ich ihn mitgenommen. Ich war halt richtig verliebt.“ Über Franz Beckenbauer: „Wenn der Franz aus dem Fenster fällt, fällt er nach oben.“ Über den Torwartjob: „Ein Torhüter muss Ruhe ausstrahlen. Er muss aber aufpassen, dass er dabei nicht einschläft.“
Über Sportjournalisten: „Heute muss man bei den Journalisten genau aufpassen, was man sagt. Früher hat man ihnen alles anvertrauen können, sie haben Internas nicht gebracht – und wenn doch, bekamen sie ein paar Fotzen und gut war’s.“ Über seine Elfer-Schwäche: „Ich habe Strafstöße immer ganz locker genommen. Bei mir brauchten die Schützen auch nicht so viel Angst haben. Ich habe selten einen gehalten.“