Blow Up: Und eines Abends flogen die Büstenhalter über die Tanzfläche. Aus Protest! Im Blow Up fand Anfang der 70er die Schlusskundgebung einer legendären Großdemo gegen BHs statt. Die Protestierenden tanzten oben ohne, um ihre Wut gegen das verhasste Kleidungsstück auszudrücken. Auch sonst war im Laden (1967 bis 1972) am Schwabinger Elisabethplatz, heute die Schauburg, viel los. Er galt als erste Großraumdisco der BRD. 2500 Gäste tanzten auf mehreren Ebenen zu Beat und Funk. Berühmt: die Go-Go-Tänzerinnen.
Old Mrs. Henderson: Ein Herr mit Schnauzer thront in karierter Hose und lasziver Pose auf dem Tresen. Die Uniformjacke weit offen, stolz seine nackte Brust zur Schau stellend – darauf fast so viele Haare wie über seiner Oberlippe. Der Herr heißt Freddie Mercury und die Szenen stammen aus seinem Musikvideo zu Living On My Own. Aufgenommen im Zuge seiner 39. Geburtstagsfeier im legendären Old Mrs. Henderson (70er-Jahre bis 2008) in der Rumfordstraße. Der Club war in den 70ern und 80ern eines der Zentren der queeren Subkultur Münchens. Der Queen-Sänger, der damals selbst im Glockenbachviertel lebte, war Stammgast. Doch auch Mick Jagger und David Bowie feierten hier. Atomic Café: Eines Nachts standen plötzlich die Kult-Rocker von Kiss vor der Tür des Atomic Cafés. Rein durften sie nicht – ihre Bodyguards hätten sich angeblich geweigert, ihre schweren Waffen abzulegen. So lautet eine der berühmtesten Anekdoten über das Atomic Café (1997 bis 2015) in der Neuturmstraße. Berühmtheit weit über die Stadtgrenzen hinaus erlangte der Club durch seine Live-Konzerte: Arctic Monkeys, Stereo Total oder Skandalnudel Pete Doherty.
Sugar Shack: Im Sugar Shack traf man in den 70ern und 80ern auf fast so viel Rock-Prominenz wie auf dem Woodstock-Festival. Wie gesagt: fast. Nur dass sie im Sugar Shack nicht auf der Bühne standen, sondern selbst die Korken knallen ließen. Keith Richards und Ron Wood von den Rolling Stones vergnügten sich hier regelmäßig, auch Frontmann Mick Jagger schaute mal vorbei. Genauso sollen Freddie Mercury, Frank Zappa oder Bruce Springsteen hier gefeierten haben. Mittendrin auch Münchner Promis wie Modezar Rudolph Moshammer. So erarbeitete sich das Sugar Shack in der Herzogspitalstraße den Ruf als eine der angesagtesten Rock-Diskotheken der Bundesrepublik.
Yellow Submarine: Heute unvorstellbar: Mit 36 Haien feiern – im Yellow Submarine (bis 1982) in Schwabing ging das. Ein dreistöckiges Nachtlokal, umgeben von einem Riesen-Aquarium, in dem Raubfische kreisten. Der Besitzer ließ sie am Golf von Mexiko einfangen. Legendär war auch das Einkaufszentrum Schwabylon direkt nebenan. lim