Mission an den Plattentellern

von Redaktion

DJ Hell über die frühen Anfänge von Techno in München

Es sei wie ein durchgehender Rausch gewesen, die Nächte hätten ihn damals regelrecht aufgesogen, erinnert sich DJ Hell (61) – und das, obwohl er selbst weder trank noch Drogen nahm. Es war die Musik, die ihn berauschte: House und Techno. „Meine missionarische Aufgabe war es, dass viele Leute dazu Zugang fanden“, sagt der DJ-Pionier, der bürgerlich Helmut Josef Geier heißt. Denn anfangs stieß die neue elektronische Tanzmusik auf viel Widerstand.

Erste Techno-Partys fanden in München in einem kleinen Oberföhringer Kulturzentrum (heute Kafe Kult) statt. DJ Hell selbst legte Anfang der 80er im Tanzlokal Größenwahn Techno auf. An die Platten zu kommen – gar nicht so leicht: Er musste dafür manchmal sogar bis nach England reisen. In München selbst war noch nicht jeder bereit für die neue Musik. „Es gab nur eine kleine, eingeschworene Gemeinde, die die musikalische Revolution früh erkannte“, so der Mann aus dem Landkreis Traunstein. Mit dem Ultraschall am Flughafen Riem (1994 – 1996) bekam München dann seine erste reine Techno-Disco. lim

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