IN KÜRZE

Reise nach Moskau? Vatikan dementiert Papst wirbt erneut für Verhandlungen Müller kritisiert Anti-AfD-Erklärung

von Redaktion

Der Vatikan hat Berichte über einen geplanten Moskau-Besuch von Papst Franziskus dementiert. Der Sprecher des katholischen Kirchenoberhaupts, Matteo Bruni, sagte in Rom: „Das entspricht nicht der Wahrheit.“ Zuvor hatte der französische Online-Dienst Intelligence Online gemeldet, dass Franziskus eine Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin erhalten und diese auch schon angenommen habe. Die Reise sollte demnach im Juni stattfinden. Auf dem Heimweg nach Rom könne der Papst dann auch einen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew machen, hieß es.  dpa

Nach scharfer Kritik an seinen Bemerkungen zum Krieg in der Ukraine hat Papst Franziskus seinen Aufruf zu Verhandlungen für ein Ende der Kämpfe in der Ukraine und im Nahen Osten wiederholt. In seiner wöchentlichen Audienz im Vatikan gedachte der 87-jährige Pontifex der Bewohner „der gemarterten Ukraine und des Heiligen Landes, Palästinas, Israels, die so sehr unter den Schrecken des Krieges leiden“. „Vergessen wir nie, dass Krieg immer eine Niederlage ist. Wir können während eines Krieges nicht vorankommen. Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um zu reden und zu verhandeln“, sagte Franziskus. Der Papst hatte kürzlich in einem Interview Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs gefordert und mit Blick auf Kiew gesagt, dass derjenige Stärke zeige, „der den Mut hat, die weiße Fahne zu hissen und zu verhandeln“. Die Ukraine wies den Aufruf scharf zurück. Auch aus Deutschland kam viel Kritik.  afp

Der ehemalige Chef der obersten katholischen Glaubensbehörde, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat die Anti-AfD-Erklärung der deutschen Bischöfe kritisiert. „Die Deutsche Bischofskonferenz darf nicht als Wahlhelfer der Ampel auftreten“, sagte er der rechtskatholischen „Tagespost“ aus Würzburg. Die deutschen Bischöfe hatten bei ihrer Frühjahrsvollversammlung einstimmig eine Erklärung verabschiedet, die völkischen Nationalismus als unvereinbar mit dem christlichen Glauben brandmarkt. In der AfD dominiere eben diese völkisch-nationalistische Gesinnung, schreiben die Bischöfe. Solche Parteien seien für Christen „nicht wählbar“. Müller (76) war von 2002 bis 2012 Bischof von Regensburg und von 2012 bis 2017 Präfekt der römischen Glaubenskongregation, die über die Reinheit der katholischen Lehre wacht. Danach wurde seine Amtszeit von Papst Franziskus nicht mehr verlängert, weshalb das Verhältnis zwischen den beiden belastet ist.  dpa

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