STUDIE

Darmprobleme: Myrrhe, der pflanzliche Retter

von Redaktion

Berlin – Eine Kombination aus pflanzlichen Arzneimitteln kann dem geplagten Darm vergleichbar gut helfen wie Kortison. Das ergab eine Studie an Deutschlands größter Uniklinik, der Berliner Charité. Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall – dahinter können Erkrankungen wie Reizdarm, Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn stecken. Bei diesen Patienten nehmen die Ärzte immer mehr die sogenannte Darmbarriere in den Fokus. Wenn diese Darmbarriere instabil ist, dann können schädliche Substanzen und Mikroorganismen in unseren Körper gelangen und eine Vielzahl von Verdauungsbeschwerden nach sich ziehen. Dazu gehören Durchfall, Blähungen oder Krämpfe. Mediziner suchen bei der Behandlung dieser Beschwerden nach Maßnahmen zur Stabilisierung der Darmbarriere.

An Deutschlands größter Uniklinik haben Mediziner dazu eine spannende Studie erarbeitet. Die Ergebnisse sind für viele Darm-Patienten ermutigend: „Unsere aktuelle Laboruntersuchung hat jetzt bestätigt, dass die Arzneipflanze Myrrhe mit ihrem breiten Wirkspektrum eine gestörte Darmbarriere auf verschiedenen Wegen wieder stabilisieren und dem Absterben von Darmzellen während eines Entzündungsprozesses entgegenwirken kann“, sagt Studienautor Prof. Jörg-Dieter Schulzke.

Bereits frühere Laboruntersuchungen haben gezeigt: Myrrhe stabilisiert sowohl einzeln als auch in Kombination mit Kaffeekohle die Darmbarriere vergleichbar gut wie das häufig verordnete Kortisonpräparat Budesonid. So kann zum Beispiel eine Pflanzenkombination aus Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle gleichzeitig drei häufige Beschwerden – Durchfall, Blähungen und Krämpfe – wirkungsvoll lindern. Sie stabilisiert nicht nur die durchlässige Darmbarriere, sondern wirkt auch entzündungshemmend und krampflösend. Schulzke rät, bei längeren Verdauungsbeschwerden den Zustand der Darmbarriere untersuchen zu lassen. „Daran wird leider viel zu selten gedacht.“ Dazu stehe eine neue Untersuchungsmethode zur Verfügung: Mit der Methode namens „Konfokale Laser-Endomikroskopie“ (KLE) können Magen-Darm-Spezialisten in 1000-facher Vergrößerung genau erkennen, ob eine Störung der Darmbarriere vorliegt.

„Da eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmbarriere Beschwerden wie beispielsweise Durchfälle verursachen kann, ist bei einer erkannten Schädigung eine Stabilisierung der Darmbarriere sinnvoll“, erklärt Schulzke. Dabei helfe die Arzneipflanze Myrrhe. Sie wird bereits seit über 60 Jahren zur unterstützenden Behandlung bei Magen-Darm-Störungen mit Durchfällen, Blähungen und Krämpfen eingesetzt. A. BEEZ

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