München – Ricardo Quiroz ist seit vielen Jahren Küchenchef in der Münchner Spitzengastronomie. Vor zwölf Jahren wurde bei dem heute 59-Jährigen Diabetes Typ 2 festgestellt. Zurzeit ist er Patient bei Dr. Roman Iakoubov. Die Erkrankung wurde just in einer Phase entdeckt, als er versuchte, sein Leben umzustellen.
Ricardo Quiroz erinnert sich noch gut: Vor zwölf Jahren wurde im klar, dass er etwas für seine Gesundheit tun sollte. Zwischen seinem stressigen Leben in der Münchner Sternegastronomie und seiner Verantwortung als Familienvater war er selbst immer ein wenig zu kurz gekommen. „Es gab Zeiten, da habe ich 15, 16 und 17 Stunden gearbeitet. Zu wenig Schlaf, ein Gläschen Alkohol hier und da, und dazu das ständige probieren. Meine 100 Kilo Körpergewicht kamen nicht vom Wassertrinken und Salatessen. So ehrlich muss man sein.“ Also stieg er in der Früh aufs Fahrrad, radelte kilometerweit über Land: „Danach habe ich immer viel Obst gegessen. Ich wusste damals auch noch nicht, dass zwei meiner Großeltern Diabetiker waren.“
Dann war da plötzlich dieser extreme Durst: „Ich konnte mir das nicht erklären und bin zu meinem Hausarzt gegangen. Der hat einen Test gemacht. Meine Zuckerwerte waren viel zu hoch.“ Ein Schock für den Küchenchef, der auch unter einer rheumatischen Arthritis leidet und dagegen zeitweise neben anderen Medikamenten auch Cortison nehmen musste.
Mit seinem Diabetes-Medikament Metformin (Siofor 1000) kam er lange Jahre gut klar. Doch vor einem Dreivierteljahr traten urplötzlich Probleme auf: „Ich hatte plötzlich massive Durchfälle.“ In Absprache mit seinem Arzt beschloss Quiroz, sich im Klinikum rechts der Isar von Dr. Roman Iakoubov von Kopf bis Fuß durchchecken und auch seine Medikamentenliste prüfen zu lassen. Dabei stellte sich heraus, dass er eine bestimmte Kombination seiner Arthritis- und Diabetesmedikamente nicht mehr vertrug. Zusätzlich führte die Einnahme von Cortisol zu erhöhten Blutzuckerwerten. In Absprache mit den Klinik-Rheumatologen wurde seine Medikation etwas umgestellt. „Die Durchfälle verschwanden. Und recht bald haben wir dann auch gesehen, dass sich seine Blutzuckerwerte verbessert hatten“, freut sich Dr. Roman Iakoubov.
Im Moment benötigt der 59-Jährige auch kein Cortison mehr. Er spritzt sich zurzeit einmal wöchentlich Trulicity: „Bis jetzt habe ich es immer irgendwie geschafft, die Spritzen zu bekommen.“ Zudem führt er sein Diabetestagebuch und checkt alle zwei bis drei Tage seine aktuellen Blutzuckerwerte mit einem kleinen Pieks in den Finger: „Das hilft mir, den Überblick zu behalten.“
Drei Jahre vor seiner Diabetesdiagnose hatte Ricardo Quiroz nach einer Zahnoperation mit dem Rauchen aufgehört. Ein wichtiger Entschluss, bestätigt Dr. Iakoubov: „Die kardiovaskuläre Sterblichkeit wird durchs Rauchen deutlich gesteigert. Große Untersuchungen haben gezeigt: Wer mit dem Rauchen aufhört, dann zunimmt und einen Diabetes entwickelt, lebt dennoch länger.“ DORITA PLANGE