Die Gäste trotzen dem Regen: Silvia und Sepp Demmel vor ihrem Campingplatz am Fuße des Blombergs. © Arndt Pröhl
Wackersberg – Sepp Demmel läuft über seinen Demmelhof am Fuße des Blombergs. Trotz des nasstrüben Wetters haben auf dem Campingplatz im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sechs Gäste ihre Zelte aufgeschlagen. „Alles Radler, Bad Tölz ist ein Kotenpunkt“, erklärt Demmel. „Hier läuft zum Beispiel direkt der Bodensee-Königssee-Radweg entlang. Und viele, die den fahren, schlafen im Zelt.“ Dem Wetter wird also Tag wie Nacht getrotzt – und so halten es nicht nur die Radler.
„Wir waren über die Pfingstferien etwa zu 75 Prozent ausgebucht“, sagt Demmel. „Wir sind zufrieden, aber mit ein paar weniger Schauern und ein bisschen mehr Sonne wäre es noch besser gelaufen.“ Stornierungen gab es keine, die meisten Aktivitäten in der Region könne man auch an Schlechtwettertagen machen. Der Blombergblitz ist eine Allwetterrodelbahn. „Und wenn mein achtjähriger Sohn Florian die Urlaubsgäste auf die Pony- und Alpakawanderung entführt, spielt der Regen gar keine Rolle mehr“, sagt Demmel und lacht. „Zum Glück waren es zuletzt ja meist nur Schauer, richtiges Sauwetter könnte man bei uns am Innenspielplatz im ehemaligen Stall überbrücken. Sind die Kinder beschäftigt, sind auch die Eltern glücklich.“
60 Dauerstellplätze haben Demmel und seine Frau Silvia vermietet, an Menschen aus Nordrheinwestfalen, aber auch aus England. 65 weitere Plätze stehen für Wohnmobile und Zelte bereit. Seit Demmels Opa in den 1970ern die Wiese vor dem Bauernhof zum Campingplatz umgewandelt hat, schlägt hier am Stallauer Weiher nicht nur Deutschland, sondern die Welt das Lager auf – meist in wetterfesten vier Wänden. „Die Ansprüche sind gestiegen, die meisten Urlauber kommen im eigenen Wohnmobil oder buchen sich in unsere Blockhütten oder Übernachtungsfässer ein“, sagt Demmel. „Aber es gibt auch Zeiten, da stehen bei uns 50 Zelte.“ CORNELIA SCHRAMM