München – Keiner mag Mücken. Das Surren der kleinen Insekten ist aber nicht nur nervig, es folgen meist auch schmerzhafte Stiche. Die Symptome reichen von leichten Hautirritationen wie Rötungen oder Schwellungen über Schwindelgefühle bis hin zu allergischen Reaktionen. Wie kann man sich schützen – und was ist zu tun, wenn die Stiche schon da sind?
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Prophylaxe sei das „A und O“, sagt der Münchner Dermatologe Dr. Christoph Liebich. Dazu gehöre das Tragen von heller Kleidung, die Mücken weniger anzieht als dunkle. Lang sollten die Anziehsachen sein, um den Mücken so wenig Haut wie möglich zu offerieren – und je dicker der Stoff, desto schwerer kommt die Mücke zum Stich. Das regelmäßige Auftragen von Repellents, also Mückensprays, hält die Plagegeister im Freien ab. Fliegengitter schützen das Wohnungsinnere. Das Robert-Koch-Institut (RKI) rät zudem, in Plagezeiten Badeseen zu meiden – und im eigenen Garten stehendes Wasser, etwa in Gießkannen, zu vermeiden.
Die Zahl der exotischen Mücken in Deutschland steigt. Das Friedrich-Loeffler-Institut (LFI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, erklärt: Besonders die Asiatische Tigermücke hat sich seit den 1990er-Jahren angesiedelt (siehe auch Artikel rechts). Grund dafür sei unter anderem das wärmere Klima. Das Institut betont, Reisende in tropische Länder sollten darauf bedacht sein, keine neuen Krankheitserreger einzuschleppen, denn Mücken können sie dann beim Blutsaugen von Wirt zu Wirt tragen.
Mückenstiche können unterschiedliche Folgen haben. Das altbekannte Jucken ist eine allergische Reaktion auf den Mückenspeichel, in dem Eiweiße wie Histamin enthalten sind, erläutert das Umweltbundesamt. So soll die Blutgerinnung gehemmt werden, damit die Mücke besser saugen kann. Dabei kann es in seltenen Fällen zu Krankheiten kommen. Dermatologe Christoph Liebich rät: Einfaches Jucken kann durch das Anwenden von Hitzestiften oder kühlenden Cremes gelindert werden – und falls davon gerade nichts im Haus ist, erfüllt Eis aus dem Kühlschrank ebenfalls den Zweck.
„Sobald Stiche anfangen zu eitern, äußerst schmerzhaft oder heiß werden, sollte der nächste Hautarzt aufgesucht werden“, sagt der Hautarzt. Auch eine Rötung, die in kurzer Zeit stark zunimmt, könne ein Indiz für eine allergische Reaktion sein. Dann sollte ebenfalls der Weg zum Arzt eingeschlagen werden. Was fast jeder tut, aber genau verkehrt ist: An den Stichen herumkratzen, bis sie blutig werden. Kratzen mache den Juckreiz nur noch schlimmer, sagt Liebich, das Aufkratzen könne sogar zu unschönen Infektionen führen. ANNIKA BLOCK