Wie es mit dem Küssen so richtig gut klappt

von Redaktion

Auch Küssen will gelernt sein – und man lernt nie aus. In 70 Lebensjahren werde im Schnitt ganze 76 Tage lang geküsst, erklärt Hektor Haarkötter, Professor für Kommunikationswissenschaften und Buchautor. Aber wie geht Küssen eigentlich richtig?

Geputzte Zähne und ein frischer Atem sind natürlich eine Selbstverständlichkeit. Noch wichtiger ist allerdings der Konsens. Der Kusspartner muss mit dieser intimen Art von Kommunikation einverstanden sein – besonders, wenn man sich noch nicht gut kennt. Ein Kuss aus Überrumplung ist nicht nur unangenehm, sondern übergriffig.

Auch Nervosität kann einem gelungenen Kuss im Weg stehen. Besonders Anfänger haben damit schnell zu kämpfen, erklärt Datingcoach Horst Wenzel von der Datingschule Flirtuniversity dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sein Tipp: „Ein Kuss sollte nie von null auf hundert geschehen. Wer zu ruckartig und hektisch küsst, gibt dem Gegenüber selten ein gutes Gefühl.“ Die Stimmung sollte ebenfalls passen, so Wenzel: „Kerzenlicht, Sonnenuntergang und leidenschaftliche Musik sind wahre Romantikbooster. Dann klappt es mit dem Küssen schon viel besser.“

Küssen ist keineswegs nur ein Liebesbeweis, sondern auch eine Form der Begrüßung und Verabschiedung. In Spanien zum Beispiel geben Frauen anderen Frauen wie Männern zwei „besos“ (Küsschen) erst links, dann rechts. Männer schütteln sich die Hand oder umarmen sich freundschaftlich. Im Kuss-Land Frankreich gibt es je nach Region zwischen einem und vier „bises“, in Portugal wird eher nur die Hand geschüttelt. In Neuseeland drücken die Ureinwohner, die Maori, ihre Stirn und Nasen aneinander. So verbinden sich ihre Seelen. In Japan wird öffentlich nicht geküsst. Hier wird sich verbeugt.

Übrigens: Das Nasenreiben der Inuit in den arktischen Gefilden ist kein Kuss, wie Haarkötter erklärt. „Sonst könnte bald jede paarweise Körperberührung als Küssen bezeichnet werden.“
ANNIKA BLOCK

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