US-Präsidenten lebten schon immer gefährlich

von Redaktion

John F. Kennedy winkt aus dem Auto, etwa eine Minute später fallen die Schüsse. © dpa

München – Hätte Donald Trump in diesem Sekundenbruchteil nicht kurz den Kopf bewegt, vielleicht wäre er Nummer fünf gewesen. So blieb dem früheren US-Präsidenten das tragische Schicksal anderer Männer der US-Politik erspart. Vier der bisher 46 Präsidenten starben bei Attentaten, die auf sie verübt wurden, oder an deren Folgen. Weitere wurden bei Anschlägen verletzt. Ihre Schicksale gehören zum dunkeln Teil der US-Geschichte.

Das erste dokumentierte Attentat gilt im Jahr 1835 dem siebten Präsidenten der USA, Andrew Jackson. Doch die zwei Pistolen, mit denen der arbeitslose englische Anstreicher Richard Lawrence den Präsidenten töten will, feuern wegen des feuchten Wetters nicht. Es heißt, Jackson selbst habe den Angreifer anschließend mit einem Spazierstock verprügelt.

30 Jahre später hat Abraham Lincoln weniger Glück. Der 16. US-Präsident wird am späten Karfreitagsabend 1865 während einer Vorstellung im Ford‘s Theatre in Washington vom damals bekannten Schauspieler John Wilkes Booth in den Kopf geschossen. Er stirbt tags darauf an seinen Verletzungen. Booth und seine neun Mitverschwörer sympathisieren wohl mit den im Bürgerkrieg gerade erst unterlegenen Südstaaten.

In den darauf folgenden 36 Jahren fallen zwei weitere Präsidenten Attentaten zum Opfer. 1881 trifft es James A. Garfield. Der Schütze, der psychisch kranke Charles J. Guiteau, bildet sich ein, Garfield zum Wahlsieg verholfen zu haben, und fordert dafür – selbstverständlich erfolglos – die Ernennung zum Generalkonsul in Paris. Garfield stirbt elf Wochen später. Im Jahr 1901 schießt dann der polnische Anarchist Leon Czolgosz auf Präsident William McKinley, der acht Tage später stirbt.

Fast 100 Jahre nach Lincolns Tod kommt es zu einem Attentat, zu dem sich bis heute Verschwörungstheorien halten. Präsident John F. Kennedy wird, erst 46 Jahre alt, bei einer Fahrt durch Dallas im offenen Cabrio von zwei Kugeln getroffen – eine Stunde später stirbt er. Als Täter wird Lee Harvey Oswald identifiziert. Zweifel bleiben aber bestehen. Geklärt wird der Fall nie, weil Oswald vor Prozessbeginn selbst Opfer eines Attentats wird. Auch Kennedys jüngerer Bruder Robert wird 1968 erschossen, von einem Palästinenser.

Andere US-Präsidenten überstanden Attentate, teils verletzt. Fünf Schüssen, die der Anarchist Giuseppe Zangara auf Franklin D. Roosevelt abfeuert, verfehlen 1933 ihr Ziel. 1975 verüben zwei Frauen im Abstand von 17 Tagen je ein Attentat auf Richard Ford, der aber unbeschadet bleibt. Auch Ronald Reagan überlebt, wenn auch schwer verletzt. Als er nach einer Rede 1981, umring vom Secret Service, zu seiner Limousine geht, feuert der psychisch kranke John Hinckley mehrere Schüsse auf ihn ab. Das Motiv des Schützen: Er ist besessen von der Schauspielerin Jodie Foster und will sie mit der Tat wohl beeindrucken.
MMÄ

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