Wer Harris die Kandidatur noch nehmen könnte

von Redaktion

München – Bei den Demokraten drängt die Zeit. Auf dem Parteitag am 19. August sollten die 3900 Delegierten eigentlich Bidens Kandidatur für die Wahl am 5. November bestätigen. Nun ist der Posten vakant. Zwar gilt Vizepräsidentin Kamala Harris als Favoritin, aber dass Biden sie vorschlägt, reicht allein nicht. Die Delegierten sind jetzt in ihrer Wahl wieder frei. Der Parteivorsitzende der Demokraten, Jaime Harrison, kündigte einen „transparenten und geordneten Prozess“ für die Nominierung an. Bedeutet übersetzt: Die Demokraten werden alles daransetzen, eine mögliche Kampfabstimmung am Parteitag zu vermeiden.

Wer könnte Harris die Kandidatur noch streitig machen? Der Unternehmer Gavin Newsom (56), Gouverneur von Kalifornien, gilt als ambitioniert, hat sich allerdings bereits hinter Harris gestellt. Ebenso Josh Shapiro (51), Gouverneur von Pennsylvania, und Pete Buttigieg (42), der sich als erster offen homosexueller Kandidat bei den Vorwahlen 2020 beachtlich schlug und Verkehrsminister unter Biden ist. Noch nicht geäußert hat sich Gretchen Whitmer (52). Die Gouverneurin von Michigan, die vor vier Jahren auch als Vizepräsidentin im Gespräch war, hatte jedoch schon vor Bidens Rückzug eine Kandidatur für 2024 ausgeschlossen.

Aus der zweiten Reihe fallen Namen wie Andy Beshear (46). Er hat die Trump-Hochburg Kentucky erobert und wurde dort erst im November als Gouverneur wiedergewählt. Beshear ist laut Umfragen der beliebteste demokratische Politiker und hat sich noch nicht zu Harris bekannt. Gleiches gilt für J.B. Pritzker (59), Gouverneur von Illinois und Multimilliardär (Hyatt-Hotels). Er gilt als Trump der Demokraten und ziemlich vorlaut. So nannte er Trump einen „Mann mit Bräune aus der Spraydose“. Spekuliert wird auch über Jared Polis (49), Gouverneur von Colorado, und Roy Cooper (67), Gouverneur von North Carolina.

Ein Albtraum für Donald Trump wäre Michelle Obama (60). Umfragen zufolge würde die Gattin von Ex-Präsident Barack Obama den 78-jährigen Trump erdrutschartig in die Schranken weisen. Obama betont aber immer wieder, nicht zur Verfügung zu stehen.

Sollte Kamala Harris nominiert werden, muss sie den Vizeposten besetzen. Newsom und Whitmer sollen abgewunken haben. Gute Chancen werden Shapiro, Cooper, Buttigieg und Beshear eingeräumt – sowie Ex-Astronaut und Senator Mark Kelly (60).
WHA

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