Selenskyj: Volk muss entscheiden

von Redaktion

Präsident äußert sich zu Gebietsabtretungen – Erste F-16-Jets da

Kiew – Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte schon in den ersten Wochen nach dem russischen Überfall auf die Ukraine Verhandlungen mit Russland und ein Referendum über mögliche Gebietsabtretungen ins Spiel gebracht. Nach dem Massaker von Butscha unterzeichnete er jedoch ein Dekret, das Verhandlungen mit Wladimir Putin ausschloss.

Angesichts der schwierigen militärischen Lage ist Selenskyj von dieser Linie abgerückt und hat nun erstmals wieder die Idee einer Volksabstimmung über mögliche Gebietsabtretungen an Russland im Rahmen einer Friedenslösung erneuert: „Sie müssen verstehen, dass jede Frage, die die territoriale Integrität der Ukraine betrifft, nicht von einem Präsidenten, einer einzigen Person oder von allen Präsidenten der Welt ohne das ukrainische Volk gelöst werden kann“, sagte Selenskyj der Zeitung Le Monde.

Niemand habe der Ukraine bislang offiziell etwas angeboten. „Und die Ukraine wird niemals auf ihre Gebiete verzichten. Die Machthaber haben offiziell nicht das Recht, auf ihre Gebiete zu verzichten. Dazu muss das ukrainische Volk dies wünschen“, betonte Selenskyj.

Bei künftigen Friedensberatungen sollte Russland mit am Tisch sitzen, sagte der ukrainische Präsident. „Ich bin – wie die meisten Länder – der Ansicht, dass beim zweiten Friedensgipfel im November Vertreter Russlands anwesend sein sollten, da wir sonst keine tragfähigen Ergebnisse erzielen werden. Sie sollen uns nicht bei der Ausarbeitung eines gemeinsamen Plans blockieren.“ Wenn alle Russland am Verhandlungstisch sehen wollten, dann könne die Ukraine nicht dagegen sein.

Unterdessen sollen erste der von der Nato zugesagten F16-Kampfjets in der Ukraine eingetroffen sein. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte: „Die Anzahl dieser Flugzeuge wird nach und nach schwinden, sie werden abgeschossen.“
KR

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