Friedrich Ani, Schrifsteller „Bullenheiß war’s, und in der Früh des 10. Juni 1982 kam die Nachricht, dass Rainer Werner Fassbinder gestorben sei. Ich wollte nirgendwohin, nur trauern und Filme des bedingungslos verehrten Großmeisters auf meinem VHS-Rekorder anschauen, stundenlang, bis der Kasten Bier leer gewesen wäre. Doch aus Gründen, die ich vergessen habe, besaß ich eine Karte für das Konzert einer Band, deren Fan ich nicht war. Also fand ich mich irgendwann im vor Hitze dampfenden Olympiastadion wieder, umringt von Leuten, die ich nicht kannte und die Bier ausschwitzten. Ich fragte mich unentwegt, wann ich endlich aus diesem klaustrophobischen Alptraum aufwachte. Das passierte aber nicht. Stattdessen kam Peter Maffay auf die Bühne, und die Leute buhten ihn aus. Was sollte das denn? Kollektivkritik am deutschen Schlager aus tausenden von deutschen Kehlen, die außer der Refrainzeile „I can`t get no satisfaction“ keine Silbe der Songs ihrer Superband rausbringen würden? Ich fand Maffays Schlager ätzend, na und? Ich hasse bis heute Spaten-Bier, deswegen buhe ich nicht gleich den Braumeister aus. Relativ bald, nachdem Mick Jagger mit seinen Turnübungen begonnen hatte, bin ich aus dem Sportstadion geflüchtet und danach nie wieder zu einem Konzert dorthin zurückgekehrt. Wahrscheinlich war es ein Megakonzert. Sorry Mick.“
Innegrit Volkhardt,
Chefin Bayerischer Hof
„Als leidenschaftlicher Rolling-Stones-Fan sind mir die letzten beiden Konzerte besonders in Erinnerung geblieben. Das Konzert 2017 war unvergesslich – es regnete in Strömen, aber die Band ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken. Die Energie im Stadion war elektrisierend und die Band hat das Publikum mitgerissen. Das Konzert 2022 war ebenfalls außergewöhnlich. Da man ja nicht weiß, wie lange sie noch auf der Bühne stehen werden, genieße ich jede Gelegenheit, sie live zu sehen, umso mehr.“
Michael Käfer, Gastronom
Michael Käfer geht gerne ins Stadion. Zuletzt war er bei AC/DC, am Sonntag wartet Coldplay. In Erinnerung geblieben ist ihm Pink Floyd. Wann das war, weiß er nicht mehr. Pink Floyd waren 1988 und 1994 im Stadion. „Da gab es so riesengroße, aufblasbare tanzende Schweine“, erzählt Käfer. „Und dann diese Wand: Wie die auseinandergebrochen ist – das fand ich dramatisch. Ein unvergessliches Konzert.“