Auf Safari mit dem Bruder, zur Sicherheit mit Waffe. © BRS
Elefanten sieht Dietmar Hepke jetzt regelmäßig. © nolo-media
Dietmar Hepke (li.) und sein Bruder Michi vor einem atemberaubenden Panorama. Der ehemalige Polizist ist aus dem Landkreis Weilheim-Schongau nach Südafrika ausgewandert. Sein Bruder hat ihn besucht. © Foto: Bavarian Ranger Safaris (BRS)
Pretoria – Von Peiting nach Pretoria – diesen Schritt ist Dietmar Hepke vor mehr als vier Jahren gegangen. Eigentlich ist er Polizist, war meist in München im Dienst, aber das Fernweh zog ihn fort aus dem Landkreis Weilheim-Schongau. Dorthin, wo er schon als kleiner Bub mit seinen Eltern herumgereist ist: Afrika. Der heute 37-Jährige fuhr mit Mietwagen und Zelt durch Botswana, Namibia und Südafrika. 2017 machte er ein Sabbatjahr und ließ sich in Afrika zum Field Guide – also Naturführer – ausbilden, danach noch zum spezialisierten Wanderführer. Irgendwann kündigte er seinen Job, und seit ein paar Jahren führt er sein Unternehmen „Bavarian Ranger Safaris“ mit einem kleinen Team. Sie stellen für ihre Kunden individuelle Safariurlaube zusammen.
Dietmar Hepke findet es schade, dass viele sich vor dem Auswandern scheuen. „Wir schaffen nämlich oft mehr, als wir uns selbst zutrauen.“ Ihm habe es geholfen, das Schritt für Schritt zu tun, sagt er, durch immer längere Reisen. Immer wieder zurück nach Deutschland gehen zu können gab ihm Sicherheit. „Jetzt habe ich zwei Orte, die ich Heimat nenne.“ Am Montag fliegt er wieder nach Pretoria – nach rund drei Monaten in Kroatien und bei seiner Familie. Es ist ihm wichtig, Zeit mit seinen Eltern, seinen drei Brüdern und Freunden zu verbringen. Manchmal steigt auch die Familie in den Flieger. Im März war sein Bruder Michi bei ihm.
In der neuen Heimat war einiges ungewohnt, zum Beispiel die Lebensgeschwindigkeit. „Es steckt nicht in jeder Handlung ein Effizienz-Gedanke. Ich glaube, es geht vielmehr darum, das Leben zu leben“, erzählt er. „Die Menschen lachen hier viel.“ Inzwischen hat er sich angepasst. „Aber deutsche Tugenden wie Pünktlichkeit und Organisiertheit gehören einfach zu mir.“
Der Lebensunterhalt ist deutlich günstiger, sagt Hepke. Das liege auch an niedrigeren Lohnkosten. „Viele Menschen müssen mit wenigen hundert Euro im Monat auskommen. Das ist schon erschreckend.“ In Südafrika bleiben will er trotzdem. „Solange ich dort glücklich bin.“ Diese Frage stelle er sich jeden Tag.