ANALYSE

CDU verliert an AfD und BSW

von Redaktion

Die verhältnismäßig kleinen Veränderungen der Stimmenanteile der CDU, aber auch der AfD in Sachsen täuschen darüber hinweg, dass es erhebliche Änderungen des Wahlverhaltens vieler Menschen gab. So gab die CDU laut infratest dimap 44 000 Stimmen an die AfD ab und 43 000 Stimmen an das erstmals antretende Bündnis Sahra Wagenknecht.

Die CDU konnte dies allerdings kompensieren durch 30 000 Stimmen aus dem Lager der Grünen, 20 000 der Linkspartei, 14 000 der SPD und 39 000 Stimmen vorheriger Nichtwähler. Die AfD wiederum gewann Stimmen von allen übrigen bisher im Landtag vertretenen Parteien, mit Abstand die meisten aber von der CDU. Sie musste jedoch 23 000 Stimmen an das BSW abgeben.

Das BSW gewann Stimmen aus unterschiedlichen Lagern, die meisten aber von bisherigen Wählern der Linkspartei. An zweiter Stelle steht die CDU, gefolgt von AfD und SPD. Hinzu kommen 46 000 Stimmen bisheriger Nichtwähler.

Die SPD gewann von Grünen, Linken und Nichtwählern, verlor aber – in dieser Reihenfolge – an BSW, CDU und AfD. Die Grünen verloren an alle Parteien, vor allem aber an CDU und SPD. Die Linke verlor ebenfalls an alle übrigen Parteien, in erster Linie das BSW.

Werden die Altersgruppen betrachtet, so erhielt die CDU durchgängig um so höhere Stimmenanteile, je älter die Menschen sind. Bei den über 70-Jährigen sind es 45 Prozent, bei 18- bis 24-Jährigen nur 17. Die AfD hat hingegen unabhängig vom Alter eine sehr homogene Wählerschaft von jeweils zwischen 28 und 33 Prozent. Nur bei den über 70-Jährigen lag der Anteil bei 23 Prozent.

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