52 Jahre nach Olympia-Attentat

von Redaktion

München – Angekündigt sind „heiteren Spiele“ und zunächst kommt es auch so. Die Welt blickt 1972 auf das neue, moderne, aufgeschlossene Deutschland. Doch am 5. September, genau 52 Jahre vor dem gestrigen Drama am NS-Dokumentationszentrum, ist der Traum ausgeträumt. Am neunten Wettkampftag verschafft sich das palästinensische Terrorkommando „Schwarzer September“ frühmorgens und mit Sturmgewehren bewaffnet Zutritt zum Quartier der israelischen Olympiamannschaft in der Connollystraße 31. Die Angreifer töten zwei Sportler und bringen neun weitere in ihre Gewalt. Damit wollen sie unter anderem die Freilassung von über 200 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen erzwingen sowie die deutschen RAF-Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof freipressen.

Die Verhandlungen gestalten sich zäh und langwierig, bringen keinen Erfolg. Innenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) und andere bieten sich erfolglos als Ersatzgeiseln an. Immer wieder stellen die Terroristen neue Ultimaten. Die Befreiungsaktion der überforderten Polizisten am Flugplatz Fürstenfeldbruck scheitert. Alle elf Geiseln sowie der bayerische Polizist Anton Fliegerbauer und fünf Terroristen kommen ums Leben. Eine Folge des Desasters: Drei Wochen darauf wird die Spezialeinheit GSG9 für den Antiterror-Einsatz gegründet.
MBI

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