INTERVIEW

„Es ist gut, dass wir die Sanierung jetzt angehen“

von Redaktion

Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) über den Sanierungsfall Olympiapark – und neue Olympische Spiele

München – Lohnen sich die horrenden Ausgaben für die Sanierung des Olympiaparks? Die dritte Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende des Parks, Verena Dietl (SPD), sagt: Ja. „Es ist gut, dass wir die Sanierung jetzt angehen.“

Kann sich die Stadt den Olympiapark leisten?

Der Park ist bei Münchnern und Gästen sehr beliebt. Zu einer Touristentour gehört der Olympiapark einfach dazu. Schon allein wegen der Attraktivität müssen wir uns den Park leisten. Außerdem war 2023 ein erfolgreiches Jahr, weil wir viele Konzerte hatten. Wir konnten das Geschäftsjahr mit einem Gewinn abschließen.

Trotzdem: Die Sanierung des Zeltdachs soll nun viel teurer werden als geplant. Wie erklären Sie sich diese Kostenexplosion?

Je mehr man in die Substanz geht, desto mehr Informationen kommen ans Licht und desto mehr merkt man, dass man mehr Geld braucht. Hinzu kommen steigende Baukosten. Deshalb ist es gut, dass wir die Sanierung jetzt angehen.

Lohnt sich die aufwendige Sanierung?

Diese Frage haben wir uns oft gestellt. Und ja: Die Sanierung lohnt sich. Das beliebte Stadion mit den großen Konzerten und Sportveranstaltungen, der unverkennbare Turm als höchster Punkt Münchens: Das sind besondere Wahrzeichen, die viele Gäste nach München ziehen. Das haben wir bei der Fußball-EM gesehen. Wir haben die Fan-Zone erweitert, weil sie so gut angenommen wurde. Und so was belebt natürlich auch die Münchner Wirtschaft.

Wie soll nach dem millionenschweren Umbau Geld in die Kasse kommen?

Wir müssen so schnell wie möglich an den Gewinn des letzten Jahres anknüpfen. Mit dem Umbau erhöhen wir die Attraktivität durch moderne Funktionalität. Wir hoffen auf eine sehr hohe Auslastung.

Welche Veranstaltungen sind in Zukunft geplant?

In der Kleinen Olympiahalle planen wir größere Veranstaltungen. Und schon zu Beginn der Renovierung des Stadions wird es einen Wechsel zwischen Schließung und Öffnung geben. Damit Konzerte stattfinden können. An den großen Konzerten wollen wir festhalten: Ich spreche immer wieder mit Veranstaltern darüber. Und wir sind mit dem Deutschen Olympischen Sportbund im Gespräch, um die Olympischen Spiele wieder nach München zu holen.

Welche Olympischen Spiele schweben Ihnen vor?

Die Spiele 2036 bis 2040.

Geht das im Olympiapark?

Wir können nicht alle Sportarten im Olympiapark unterbringen, aber viele. Es wäre schon ein tolles Signal, wenn die Spiele wieder in München stattfinden würden. Bei den European Championships 2022 hat das super geklappt. Das war schon Wahnsinn, was wir als Sportstadt München auf die Beine gestellt haben.

Wie stellen Sie sich die Atmosphäre im Olympiapark in zehn Jahren vor?

Münchner und Touristen genießen laue Sommerabende auf dem Berg, aus dem Stadion kommen Konzertklänge. Gleichzeitig findet im SAP Garden ein Basketballspiel statt. Dann stehe ich hoffentlich auch auf dem Berg, blicke über den Park und denke: Wir haben alles richtig gemacht.

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