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„Harris warf den Haken aus. Und Trump biss an“

von Redaktion

Philadelphia/Washington – Die US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump haben sich beim TV-Duell mit scharfen Angriffen überzogen. Harris sei es dabei oft gelungen, Trump in die Defensive zu treiben, sind sich Kommentatoren in US-Medien einig.

„New York Times“: „Den ganzen Abend über schaffte Harris immer wieder etwas zu tun, was Biden nicht gelungen war, als er sich um eine Wiederwahl bewarb: Trump auf eine Art zu provozieren, die entblößte, dass er Lügen und wilde Fantasien verspritzt. Die Debatte war ein uneingeschränkter Erfolg für Harris, nicht nur, weil sie in der Lage war, sich selbst und ihre Pläne zu definieren, sondern auch, weil sie es schaffte, ein paar Knöpfe bei Trump zu drücken und ihn dazu zu bringen, sein wahres Ich zu zeigen.“

„USA Today“: „Trump war mit seinen rechtlichen Problemen, der Wahl-Nichtanerkennung, der Opposition früherer Verbündeter und der Aufforderung zum Angriff auf das US-Kapitol in der Defensive. (…) Harris versuchte, Trump zu verunsichern und zu ködern, oft erfolgreich, was zu defensiven, wütenden und abschweifenden Antworten führte, da die Vizepräsidentin über weite Strecken des Schlagabtauschs die Oberhand behielt.“

„Washington Post“: „Harris hat sich einer bedeutsamen Zahl von US-Bürgern vorgestellt. Trumps Job war es, sie zu diskreditieren. Harris war klar und eindringlich, und ich denke, dass sie viele noch unentschlossene Wähler davon überzeugen konnte, dass es zumindest vollkommen sicher ist, sie zu wählen.“

„Politico“: „Kamala Harris warf den Haken aus. Und Donald Trump biss an – immer und immer wieder. Im ersten direkten Aufeinandertreffen der beiden Präsidentschaftskandidaten verspottete sie ihn wegen seiner Zuschauermenge, seiner früheren Konkurse, seines geerbten Reichtums und vielem mehr. Indem sie sich über Trumps Statur auf der Weltbühne lustig machte, behauptete Harris, dass die führenden Politiker der Welt über ihn lachen – ein Seitenhieb, der direkt auf seine persönlichen Unsicherheiten abzielte.“

„Los Angeles Times“: „Kamala Harris begann zittrig. Wackelig. (…) Sie verbrachte sogar einiges an Zeit damit, mit ihrer Hand an ihrem Kinn zu posieren und versuchte damit offensichtlich, einen Meme-würdigen Moment zu schaffen. Sie war ganz auf Angriff und Ausweichen aus, und das funktionierte nicht für sie. Doch dann kam die Einwanderungsfrage, und der Rest der Debatte entgleiste für Trump. Unglaublicherweise ließ Trump es zu, sich ausgerechnet bei seinem Leib-und-Magen-Thema durch eine Stichelei von Harris über seine Wahlkampfauftritte ablenken zu lassen.“

„Wall Street Journal“: „Sie hat die Debatte gewonnen, weil sie mit der Strategie hineinging, Trump durch Verhöhnen und Ärgern dazu zu bringen, sich in persönlicher Kränkung und Eitelkeit zu verheddern. (…) Er biss jedes Mal an, und Harris legte die Falle so aus, dass er einen großen Teil der Debatte damit verbrachte, über die Vergangenheit zu sprechen oder über Joe Biden, oder über Einwanderer, die Haustiere essen würden, aber nicht darüber, wie er das Leben der Amerikaner verbessern will.“

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