Keine Entwarnung in Bayern – es kommt noch mehr Regen

von Redaktion

Hohe Pegelstände, überflutete Straßen und Helfer im Dauereinsatz: Im Freistaat bleibt die Lage angespannt.

Sandsäcke im Passauer Hochwasser. © Armin Weigel/dpa

Auf der Promenade in Passau steht das Wasser der angeschwollenen Donau. © Armin Weigel/dpa

München – Flüsse und Bäche sind über die Ufer getreten, und vielerorts stehen Keller unter Wasser. Und auch wenn großflächige Überschwemmungen ausgeblieben sind, bleibt die Lage in Bayern angespannt. Grund dafür ist vor allem eine zweite Wettfront, die seit gestern erneut Dauerregen in den Südosten bringt. Betroffen sind seit Sonntagvormittag der Bayerische Wald und das Passauer Land.

Nach den Vorhersagen der Meteorologen arbeitet sich das Regengebiet weiter Richtung Chiemgau und Berchtesgadener Land vor und soll dann in der Nacht das gesamte östliche Bayern erfassen. „Es wird wieder sehr brisant“, sagte der BR-Meteorologe Michael Sachweh. Erst am Mittwoch soll der Regen nachlassen. Auch der Hochwassernachrichtendienst geht von erneut steigenden Pegeln aus. Flächendeckende Überschwemmungen von bebauten Gebieten seien aber wohl nicht in Sicht.

An vielen Orten Bayerns sind die Rettungskräfte im Dauereinsatz. Allein im Raum Traunstein mussten die Einsatzkräfte bis Samstagabend rund 100 Mal ausrücken, im Berchtesgadener Land etwa 60 Mal.

In Passau sind die Uferpromenade und Teile der Altstadt gesperrt. Bisher aber ist die Dreiflüsse-Stadt vergleichsweise glimpflich durch das Hochwasser gekommen. Donau und Inn blieben bis gestern unter den prognostizierten Werten des Hochwassernachrichtendienstes, wie die Stadt Passau mitteilte. Bis Redaktionsschluss war der Wasserstand weiter rückläufig, es wird aber aufgrund der Wetterlage bis zum morgigen Dienstag mit einem Anstieg der Pegel gerechnet.

In München ist die Isar zwar bedrohlich angeschwollen, aber größere Schäden sind bisher ausgeblieben. Im Landkreis Rosenheim sind aufgrund des Starkregens mehrere Flüsse und Bäche über die Ufer getreten. Besonderes betroffen ist die Ortschaft Oberkaltbrunn, die von Wassermassen nahezu komplett überflutet wurde.

In den Alpen hat es am Wochenende weiter geschneit. Oberhalb von etwa 1200 Metern gebe es eine geschlossene Schneedecke, die in den Hochlagen bis zu einem Meter dick sei, teilte der Lawinenwarndienst Bayern mit – und warnte vor einer erhöhten Lawinengefahr. „Lawinen mittlerer Größe, die für eine Verschüttung ausreichen, sind möglich.“
OSS

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