Königin Marie in Tracht mit Stopselhut. © Heinz Gebhardt
Königin Marie war eine leidenschaftliche Bergsteigerin, Maximilian II. Joseph liebte seine Jagdhütte, Ludwig II. feierte seinen Gebrustag gerne im Hochgebirge. Hier kann man als Normalbürger auf den Spuren der Monarchen wandeln:
Schloss Neuschwanstein gehört zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Hinter dem Schloss führt die Marienbrücke (auch Pöllatbrücke) über die Pöllatschlucht. Benannt wurde die Brücke nach Königin Marie (1825–1889), der Frau von König Maximilian II. Joseph. Sie gilt als Pionierin der weiblichen Bergsteigerei. In einem speziellen Wanderkostüm bestieg die Königin regelmäßig bayerische und Tiroler Berge. 1845 ließ der König über die Pöllat einen hölzernen Reitersteg anlegen lassen, die Marienbrücke. Von dort aus haben Besucher eine herrliche Aussicht auf die Pöllatschlucht und das Schloss. Direkt unter ihr befindet sich der große Pöllatwasserfall. Der nächstgelegene Parkplatz ist der P4 direkt unterhalb vom Schloss Hohenschwangau (Nähe Alpsee). Vom P4 Parkplatz wandert man etwa 45 Minuten zur Brücke oder man nimmt den Shuttlebus. Kosten: 3 €Euro für die Bergfahrt oder 3,50 mit Rückfahrt.
Der Herzogstand: 1857 errichtete König Maximilian II., der Vater des Märchenkönigs, unterhalb des heutigen Herzogstandhauses ein Jagdhaus. 1859 ließ er einen ersten Reitweg auf den Berg anlegen. Damit Ludwig II. den Ausblick noch besser genießen konnte, ließ er sich kleine Pavillons auf den Gipfeln von Herzogstand, Fahrenberg und Martinskopf errichten. Sie sind nicht mehr erhalten, der Pavillon auf dem Herzogstand wurde allerdings wieder neu aufgebaut. In Minuten gelangt man mit der Herzogstandbahn nach oben (www.herzogstandbahn.de): Mo.–Fr. von 9 bis 17.15 Uhr und Sa./ So./Feiertage von 9 bis 17.45 Uhr (je nach Witterung). Das Herzogstandhaus ist noch bis 10. November geöffnet.
Königshaus am Schachen: Von 1869 bis 1872 plante Ludwig II. im Werdenfelser Land ein Berghaus. Seine Wahl fiel auf den Schachen am Fuß des Wettersteinmassivs in 1866 Metern Höhe mit traumhaftem Alpenpanorama. Im Obergeschoss befindet sich der Türkische Saal. Ludwig II. feierte hier stets seinen Geburts- und Namenstag am 25. August. Die Diener trugen orientalische Kleidung, mussten Wasserpfeife rauchen und Tee trinken. Wer das Jagdschloss besuchen möchte, braucht Kondition. Die Wanderung auf den Schachen ist technisch einfach, allerdings müssen auf zehn Kilometern etwa 850 Höhenmeter überwunden werden. Die Tour startet am Wanderparkplatz bei Schloss Elmau und führt über den ausgeschilderten Königsweg hinauf. Das Schloss kann nur im Rahmen einer Führung (5 €) besichtigt werden. Täglich 11, 13, 14 und 15 Uhr. Bis 6. Oktober ist geöffnet.
JOHANNA STÖCKL