HINTERGRUND

Herren-, Frauen- und Krautinsel

von Redaktion

Das Benediktinerkloster Frauenwörth auf der Fraueninsel. © pa

Chiemsee – Hunderttausende Touristen aus aller Welt besuchen jedes Jahr die Inseln im Chiemsee: die Fraueninsel und die Herreninsel. Doch es gibt noch eine dritte, die Krautinsel. Sie soll im Mittelalter den Nonnen des Benediktinerordens auf der Fraueninsel als Gemüse- und Kräutergarten gedient haben. Daher der Name der kleinsten Insel.

Die Herreninsel ist mit rund 2,4 Quadratkilometern die größte. 1873 kaufte sie König Ludwig II. von Bayern als Standort für ein neues Schloss – Herrenchiemsee. Es sollte ein Ruhmestempel für König Ludwig XIV. von Frankreich werden, den der bayerische König grenzenlos verehrte, so die Bayerische Schlösserverwaltung, zu der das Schloss heute gehört. 1878 wurde mit dem Bau des Schlosses und später mit der Errichtung der berühmten Gartenanlage begonnen, die jedoch zu Lebzeiten des bayerischen Märchenkönigs nicht mehr vollendet wurden. 1886 starb König Ludwig II. Heute ist die Herreninsel ein Paradies für Fußgänger, denn Autos und Fahrräder sind auf der Insel verboten. Ausnahmen gibt es für Anwohner, Lieferanten oder den Postboten. Im vergangenen Jahr besuchten rund 310 000 Gäste das Neue Schloss Herrenchiemsee.

Weniger prunkvoll geht es auf der zwölf Hektar großen Fraueninsel zu. Einige der rund 50 Familien leben hier noch vom Fischfang. Neben traditionellen Töpfereien und Gasthäusern befindet sich auf der Insel die Abtei Frauenwörth der Benediktinerinnen. Seit rund 100 Jahren betreiben die Nonnen auch einen Klosterladen: Hier gibt es selbst gemachtes Marzipan, Lebkuchen und Kräuterliköre.
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