Trump schimpft im Madison Square Garden

von Redaktion

Seltener Anblick: Im Madison Square Garden zeigte sich Melania Trump mal wieder an der Seite ihres Gatten. © AFP

New York – Bei einer Wahlkampfveranstaltung in New York hat Donald Trump seine demokratische Konkurrentin Kamala Harris erneut heftig attackiert. Der Republikaner warf Harris bei seinem Auftritt im Madison Square Garden am Sonntag vor, „das Land zerstört“ zu haben. Trump ließ zahlreiche Unterstützer auftreten. Neben dem Milliardär Elon Musk war auch der ehemalige Wrestler Hulk Hogan zu sehen. Trump bezeichnete Harris als „Drogenabhängige“ und „Idiotin“. Ein konservativer Aktivist, den er auf die Bühne bat, bezeichnete die Vize-Präsidentin als „Antichrist“ und hielt dabei ein Kruzifix hoch. Trumps Berater Stephen Miller rief der jubelnden Menge zu: „Amerika ist für Amerikaner und nur für Amerikaner“. Auch Trumps Frau Melania zeigte sich überraschend auf der Bühne. Trump wiederholte eine Reihe von Unwahrheiten über die Migrationspolitik und nannte die USA ein „besetztes Land“. Der Wahltag am 5. November werde „der Tag der Befreiung sein“, sagte er und kündigte Schritte gegen Einwanderer in den USA an. „Am ersten Tag werde ich das größte Deportationsprogramm in Amerika starten. Wir werden diese bösartigen und blutrünstigen Kriminellen ins Gefängnis stecken und sie so schnell wie möglich aus unserem Land vertreiben.“

Für Kritik beim politischen Gegner sorgte der Auftritt des Comedians Tony Hinchcliffe. „Im Moment gibt es buchstäblich eine schwimmende Insel aus Müll mitten im Ozean“, sagte er. „Ich glaube, sie heißt Puerto Rico.“ Hinchcliffe machte sich zudem über die hohe Geburtenrate von Latinos lustig. Puerto Rico ist zwar US-Hoheitsgebiet, jedoch kein Bundesstaat. Die Bürger dort dürfen nicht mitwählen.

Harris konterte umgehend mit einem Beitrag in Onlinediensten. „Puerto-Ricaner haben einen Präsidenten verdient, der ihre Stärken sieht und fördert“, erklärte sie mit Blick auf das größte Außengebiet der USA. Der puerto-ricanische Sänger Ricky Martin teilte Hinchcliffes Äußerungen sowie Harris‘ Reaktion im Onlinedienst Instagram mit seinen 18,6 Millionen Followern. „Das denken sie über uns“, schrieb er dazu und: „Wählt Kamala Harris“.

Harris tourte am Wochenende durch die Swing States Michigan und Pennsylvania. In Philadelphia, der größten Stadt in Pennsylvania, forderte sie alle Wahlberechtigten auf, am 5. November ihre Stimme abzugeben. „Wir dürfen nicht am nächsten Tag aufwachen und das Ergebnis bedauern“, sagte sie.

John Fetterman, demokratischer Senator aus Pennsylvania, wies mit Blick auf den Comedian Tony Hinchcliffe darauf hin, dass in dem Bundesstaat fast eine halbe Million Menschen mit puerto-ricanischen Wurzeln lebten, von denen drei Viertel das Wahlrecht hätten. Diese Menschen seien „wichtig“ und „nicht die Pointe eines verzweifelten Witzes“.

Bei einem gemeinsamen Auftritt in Michigan sagte die ehemalige First Lady Michelle Obama: „Meine Hoffnung in Bezug auf Kamala wird auch von echter Angst begleitet.“ Angesichts der Umfragen, die ein Kopf-an-Kopf-Rennen vorhersagen, sei sie frustriert. „Wie kann es sein, dass dieses Rennen knapp ist? Ich bin wütend, dass uns seine Sprunghaftigkeit, sein offensichtlicher geistiger Verfall, seine Geschichte als verurteilter Straftäter, als Miethai und als jemand, dem sexuellen Missbrauch nachgewiesen wurde, egal ist.“ Sollte Trump erneut Präsident werden, könnte das ein US-weites Abtreibungsverbot bedeuten, warnte Obama.
DPA, AFP

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