Die Mozarts: Vater Leopold (re.) mit seiner Tochter Nannerl und Sohn Wolfgang Amadeus. © Archiv
München – Die Wittelsbacher waren Bayerns Herrschergeschlecht überhaupt. Sie stellten 738 Jahre lang Bayerns Pfalzgrafen, Herzöge und Könige. Benannt wurden sie nach ihrer Burganlage in Oberwittelsbach, heute ein Stadtteil von Aichach in Bayerisch-Schwaben. Schriftlich erwähnt wurde die Veste Wittelsbach bereits um das Jahr 1000. Zu ihren berühmtesten Schlössern in Bayern zählen in München der Alte Hof, die Residenz und Nymphenburg, die Burg Trausnitz in Landshut, das Schloss Ingolstadt und Straubing, die Burg zu Burghausen und natürlich die Ludwig-II-Schlösser Linderhof, Herrenchiemsee und Neuschwanstein. Die genaue Herkunft des Geschlechts ist ungeklärt. Die berühmteste Theorie lautet: Ahnherr ist ein Graf Otto I. von Scheyern, mit dessen Sohn Otto II. von Scheyern die gesicherte Geschichte und Stammreihe der Dynastie beginnt.
■ Die Mozarts
Der Name Mozart ist seit rund 700 Jahren in Schwaben nachweisbar, zwischen Lech, Donau und Allgäu. Und aus Augsburg kommt auch Leopold Mozart, der beruflich nach Salzburg ausgewandert ist. Und hier begründet sich der Ruhm seines Sohnes, den die Götter lieben: Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), dem die katholische Hochburg viel zu eng wurde und der als freischaffender Komponist nach Wien flüchtete. Also, liebe Österreicher: Mozart ist Deutscher, es hilft nichts. Die ursprüngliche Schreibweise des Namens war Mozhart und bedeutete „schmutziger Mensch“. Hätte Amadeus wahrscheinlich nicht so gefallen – der war ja bekanntermaßen ausgesprochen eitel.
■ Die Stucks
Mit Hans Stuck (1900-1978) ging es los. Dessen Vater, Landwirt in Wolfratshausen, soll mit seinem Traktor einst „wie ein Irrer“ gefahren sein, um am Ziel seine Milch teurer verkaufen zu können. Der Sohn stieg auf deutlich schnellere Gefährte um, wurde Rennfahrer. In den 1920er-Jahren galt er als unbesiegbar in seinem Austro-Daimler, wechselte später zu Mercedes-Benz und raste ab 1934 in der neu eingeführten 750-Kilo-Formel für Grand-Prix-Rennwagen zu Erfolgen. Hans Stuck starb 77-jährig in Grainau (Kreis Garmisch-Partenkirchen). Sein Sohn Hans-Joachim „Striezel“ Stuck (geb. 1951 in Garmisch-Partenkirchen) war Vorreiter späterer Formel-1-Koryphäen aus Deutschland von Stefan Bellof über die Schumacher-Brüder bis zu Sebastian Vettel. Nach seiner Formel-1-Karriere (1974 bis 1979) gewann er in den 80ern zwei Mal Le Mans und wurde 1990 Deutscher Tourenwagen-Meister. Zum 100. Geburtstag von Audi röhrte er im Rennboliden seines Vaters am Nadelstreifen-Publikum samt Kanzlerin vorbei. Auch Striezels Söhne Johannes (38) und Ferdinand (33) saßen schon im Rennwagen.
M. BIEBER