Davon träumt jeder Skifahrer: Eine perfekte Schneedecke bei strahlendem Sonnenschein. © Andre Schönherr/dpa
München – An die vergangene Saison erinnert sich der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS) nicht ganz so gern. Viel Grün, wenig Schnee – in Bayern und auch in vielen anderen Alpenregionen war es so warm wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert. Sogar das Beschneien war teilweise kaum möglich, denn die Schneekanonen brauchen eine Temperatur um die null Grad, um eine befahrbare Schneedecke rauszupusten. Der Klimawandel lässt auch in den Bergen grüßen.
Die Folgen bekommen die Wintersport-Fans bereits zu spüren. Viele Talabfahrten funktionieren nur noch leidlich. Die Jennerbahn im Berchtesgadener Land hat den Skibetrieb sogar ganz aufgegeben. Zum ersten Mal geht man dort andere Wege und setzt auf Rodeln, Winterwandern oder Naturbeobachtung. Auch an der Zugspitze bleiben viele Fragen offen, etwa, ob die Plattlifte in Betrieb gehen können.
Die Liftbetreiber bleiben trotzdem optimistisch, dass Frau Holle heuer mehr Schnee aus ihren Betten schüttelt. Und sie arbeiten an einer Reduktion ihres CO2-Ausstoßes. Laut VDS beziehen die deutschen Seilbahnen inzwischen 74 Prozent ihres Stroms aus Erneuerbaren Energien und bieten vielerorts kostenlose Transfers, Skibusse und ÖPNV-Paketlösungen an.
All das hat aber seinen Preis. Die Skipässe werden mal wieder teurer, allerdings bleibe die durchschnittliche Steigerung bei unter drei Prozent, teilte der Verband Deutscher Seilbahnen mit. Grund für die Erhöhung seien allgemein steigende Kosten, insbesondere für Energie und Personal. An der Zugspitze zum Beispiel kostet ein Tagespass nun 66 statt 62 Euro für Erwachsene und 33 statt 31 Euro für Kinder. Im Skigebiet Garmisch-Classic werden 64 statt 60,50 Euro fällig, bei Kindern 32 statt 30,50 Euro. Am Sudelfeld in Bayrischzell fällt heuer die 50-Euro-Marke. Der Tagesskipass kostet jetzt 51 Euro statt 49,50 Euro. Der Pass am Spitzingsee steigt von 46,50 auf 49 Euro. VDS-Vorstand Matthias Stauch räumte gegenüber unserer Zeitung ein, dass die Preisentwicklung „schwierig“ sei. Aber das Skifahren sei kein Low-Budget-Sport und der Kunde fordere Qualität.
Wie Stauch sagte, soll der Skisport aber auch in Zukunft eine gewichtige Rolle spielen. „Wir setzen weiterhin auf die Ressourcen schonenden Wintersportangebote für die ganze Familie, die Hand in Hand mit Zusatzangeboten für das ganze Jahr erholsame Auszeiten in einer einmaligen Natur schaffen“, betonte er.