Beim Demenz-Schnelltest muss die Testperson eine Uhr mit einer bestimmten Uhrzeit zeichnen. © Marcus Schlaf
München – Laut einer aktuellen Umfrage der Krankenkasse DAK fürchten sich 55 Prozent der Deutschen am meisten vor einer Demenzerkrankung – bei sich selbst oder auch bei einem Angehörigen. Für diese Situation haben österreichische Altersmediziner einen simplen Test für zu Hause entwickelt. Sie nennen ihn „einen Dreier und eine Uhr“.
Und so funktioniert er: Sie bitten die Testperson, sich drei Begriffe zu merken, zum Beispiel Auto, Blume und Kerze. Dann lassen Sie Ihr Gegenüber das Zifferblatt einer Uhr mit den zwölf Stundenstrichen malen. Bitten Sie nun darum, eine bestimmte Uhrzeit einzuzeichnen, zum Beispiel 13.55 Uhr. Ist das geschafft, soll der Gefragte die anfangs genannten drei Begriffe nennen. Die Auswertung: „Weiß die Testperson nur noch einen oder gar keinen Begriff mehr und hatte noch dazu Probleme beim Zeichnen der Uhrzeit, sollte man mal einen Termin in einer Gedächtnissprechstunde vereinbaren“, rät Dr. Jens Benninghoff, Chefarzt des Zentrums für Altersmedizin im kbo-Isar-Amper-Klinikum Haar.
Ein auffälliges Testergebnis ist aber noch kein Grund zur Panik, betont der Experte: „Die Erfahrung lehrt uns, dass weniger als jede zweite Testperson in der Sprechstunde Anzeichen einer Demenzerkrankung aufweist. Vergesslichkeit und Konzentrationsschwächen können auch andere Ursachen haben, etwa einen Vitaminmangel, eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Altersdepression. Diese Erkrankungen lassen sich gut behandeln.“
Die Hauptsymptome einer Alzheimer-Erkrankung sind laut Benninghoff Vergesslichkeit, Wortfindungs- und Orientierungsstörungen. „Zudem tun sich viele Betroffene schwer, eine bestimmte Tätigkeit zu planen und auszuführen. Sie empfinden oft eine große Ratlosigkeit. „Sie verstehen nicht, was gerade mit ihnen passiert, und haben Angst, sich selbst zu verlieren.“ In vielen Fällen ziehen sie sich aus dem sozialen Leben zurück – aus Scham.
ANDREAS BEEZ