Verstärkter Schutz auf Christkindlmärkten

von Redaktion

Mehr Polizei, mehr Barrieren an den Zufahrten: So reagiert Bayern auf den Anschlag in Magdeburg

Kein Durchkommen: Auf den Straßen zum Marienplatz wurden zusätzliche mobile Barrieren aufgestellt. © Klaus Haag

München – Viel Polizei, keine Angst, aber auch keine Sicherheitsgarantie: Politik und Behörden haben mit zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen auf den Christkindlmärkten im Freistaat auf den tödlichen Anschlag in Magdeburg reagiert. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bereits am Samstag für die letzten Tage der Weihnachtsmärkte in Bayern eine „massive Präsenz“ der Polizei angekündigt. Die Freude, die Märkte zu besuchen, solle dadurch aber nicht beeinträchtigt werden.

In Bayern existiere bereits ein engmaschiges Sicherheitskonzept für die Weihnachtsmärkte, das von Innenministerium, Polizei und Kommunen gemeinsam erarbeitet worden sei. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte, bereits seit Jahren seien kontinuierlich die Sicherheitskonzepte ausgebaut und in Technik investiert worden. In der Nacht zu Samstag sei entschieden worden, noch einmal zusätzliche Kräfte der Bereitschaftspolizei zur Verfügung zu stellen. Somit werde noch mehr Polizei auch für die Menschen sichtbar. „Es gibt keinen Anlass, Weihnachtsmärkte nicht zu besuchen“, sagte Herrmann. Es lägen trotz des Anschlags in Magdeburg derzeit keine Hinweise auf konkrete Gefährdungen bayerischer Weihnachtsmärkte vor. Herrmann betonte aber, dass eine hundertprozentige Sicherheit nie garantiert werden könne. Auf vielen bayerischen Weihnachtsmärkten waren bereits vor Beginn verschärfte Sicherheitskonzepte eingezogen worden. So wurde etwa das Tragen von Messern verboten.

Auch die Münchner Polizei hat ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Wie ein Sprecher erklärte, wurde „personell aufgerüstet“ sowie auch mobile Sperren rund um die Christkindlmärkte verstärkt. Durch die Sperren soll verhindert werden, dass Autos bei potenziellen Anschlägen überhaupt auf das Gelände eines Weihnachtsmarktes durchbrechen können. In München gibt es seit 2016 die massiven Durchfahrtssperren in Form von schweren Absperrgittern und Pollern, die hochgefahren werden und sogar Lastwagen stoppen können – Besucher kennen das auch vom Oktoberfest.

„Wir haben am Samstagvormittag bereits zwei Fahrzeuge in der oberen Marktstraße postiert“, berichtete der Zweite Bürgermeister Michael Lindmair vom Tölzer Christkindlmarkt. An deren unteren Ende verhindern schon lange Eisenpfosten die Einfahrt. „Wir haben auch das Personal aufgestockt“, sagt Peter Frech, Chef des Sicherheitsdienstes. Die Blockade habe nicht jedem gefallen, berichtet Frech. Beschwerden gab es beispielsweise von Liefer- oder Paketdiensten, die an der Zufahrt gehindert wurden. Beschimpfungen wie „ihr Wichtigtuer“ hätten sich seine Leute anhören dürfen, sagt Frech.

Artikel 5 von 7