Ist das Türschloss gefroren, hilft ein chemischer Enteiser. Das Feuerzeug ist nur manchmal eine gute Idee. © Picture Alliance
München – Es ist eine nervige Sache: Es hat nachts stark geschneit und man muss frühmorgens sein Auto freischaufeln. Und dann kommt die nächste Überraschung: Die Tür geht nicht auf – zugefroren. Was tun? Der ADAC gibt dazu wertvolle Tipps. Denn wer nicht aufpasst, kann Schäden am Auto verursachen. Besondere Vorsicht ist beim Einsatz von heißem Wasser geboten.
Was ist zugefroren?
Am Anfang steht die Diagnose: Ist das Schloss vereist oder die Gummidichtungen am Türrahmen? Wer eine Zentralverriegelung hat, bekommt das schnell raus. Klickt die Verriegelung auf, aber die Tür bewegt sich nicht, sind es die Gummis. Wer noch mit Schlüssel aufsperren muss, merkt auch schnell, ob der noch ins Schloss passt und sich drehen lässt. Geht das, sind es die Gummidichtungen, geht das nicht, ist das Schloss vereist. Natürlich kann auch beides der Fall sein.
Regel Nummer eins: Niemals rohe Gewalt walten lassen, denn dadurch können die Gummis reißen und müssen dann teuer ausgetauscht werden. Auch kann sich laut ADAC die Tür verformen oder der Türgriff beschädigt werden.
So geht es richtig
Schritt 1: Als Erstes sollte man vorsichtig gegen die Autotür drücken. Dadurch kann die Vereisung aufbrechen und die Tür lässt sich öffnen. Manchmal sind die Türen auch nur auf einer Seite zugefroren. Lässt sich eine andere öffnen, einsteigen und versuchen, die Problemtür mit sanftem Druck von innen zu öffnen. Der ADAC warnt: Bevor man losfährt, müssen sich alle Türen öffnen lassen. Das kann bei einem Unfall wichtig werden.
Schritt 2: Hilft das nichts, kommt Omas gute alte Wärmflasche zum Einsatz. Mit heißem Wasser füllen und rund um den Türrahmen ans Blech drücken. Hilft das auch nichts, heißes Wasser direkt rund um den Türrahmen laufen lassen. Kochen darf das Wasser aber nicht, warnt der ADAC. Das könne Lackschäden verursachen: Und: „Nicht über die Scheibe gießen: Der plötzliche Temperaturanstieg kann dazu führen, dass die Scheibe platzt oder reißt.“
Schritt 3: Ist die Tür auf, sollte man Innenseite und Dichtungen eisfrei machen und gut abtrocknen. Auch Pflegemittel für die Dichtungen helfen, ein erneutes Einfrieren zu verhindern. War Wasser im Einsatz, darauf achten, dass man keine gefrorenen Flächen hinterlässt, auf denen jemand ausrutschen kann.
Es ist doch das Schloss
Ist das Schloss zugefroren, helfen chemische Türschloss-Enteiser oder alkoholhaltige Desinfektionsmittel. Nicht im Auto aufbewahren, denn sonst kommt man im Notfall nicht dran. Auch ein Feuerzeug kann helfen, indem man den Autoschlüssel vorsichtig damit erhitzt und dann ins eisige Schloss einführt. Der ADAC rät dazu allerdings nur bei sehr alten Autos und Schlüsseln. Bei moderneren Schlüsseln mit Transponder für Wegfahrsperre, Funkfernbedienung oder Keyless-System sollte das Feuerzeug in der Tasche bleiben.
Was ist mit föhnen?
Ein Föhn – klingt erst mal nach einer ziemlich guten Idee, ist aber wenig effektiv. Denn laut ADAC kühlt die Luft zu schnell ab, um zu helfen. „Ein Heißluftföhn kann wegen seiner hohen Temperaturen sogar Schäden an der Tür verursachen. Der Lack und die Grundierung könnten schmelzen oder abplatzen“, schreibt der ADAC.
Richtig vorbeugen
Der ADAC rät dazu, vor dem ersten Frost die Gummidichtungen mit einem Pflegemittel aus dem Autofachhandel zu behandeln (Gummis vorher gut reinigen). Die Schicht verhindert dann, dass sich die Gummis direkt berühren und vereisen. Pflegemittel verhindern zudem, dass die Gummis spröde werden. Haushaltsmittel wie Butter, Melkfett oder Hirschtalg sind laut ADAC nicht gut geeignet.
WHA