Tel Aviv – Der rechtsextreme israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat im Fall eines Geisel-Abkommens mit der islamistischen Hamas mit einem Ausscheiden aus der Regierung gedroht. Er rief in einem Post auf der Plattform X den ebenfalls rechtsextremen Finanzminister Bezalel Smotrich auf, sich ihm anzuschließen im Kampf „gegen den entstehenden schrecklichen Deal“. Ben-Gvir erklärte zugleich, man wolle aber im Falle eines Ausscheidens Netanjahu nicht stürzen. Es gab in der Vergangenheit in Israel bereits Minderheitsregierungen. Gegenwärtig verfügt Netanjahus Regierung über 68 der 120 Sitze im Parlament. Ohne die Fraktionen von Ben-Gvir und Smotrich hätte er keine Mehrheit mehr. Oppositionsführer Jair Lapid hatte bereits am Montag bekräftigt, er wäre bereit, Netanjahu für einen Geisel-Deal ein „Sicherheitsnetz“ im Parlament zu bieten. Ben-Gvir kritisierte das sich abzeichnende Abkommen als „Kapitulation“ gegenüber der Hamas. Er forderte, stattdessen den Transport von humanitärer Hilfe, Treibstoff, Strom und Wasser in den Gazastreifen komplett zu stoppen, bis zur „totalen Niederwerfung“ der Hamas.