US-Unternehmen: Europa wichtiger Markt für USA

von Redaktion

München – Während die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) unmittelbare negative Folgen für die deutsche Wirtschaft durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump erwartet und als Konsequenz mehr Handelsabkommen mit anderen Ländern fordert, blickt die Vertretung von US-Unternehmen in Deutschland, die US-Handelskammer, gelassen auf Trumps Amtsantritt. „Deutschland ist auch ein sehr wichtiger Markt für die USA“, sagte die Präsidentin der Kammer, Simone Menne, am Montag dem Bayerischen Rundfunk. Sie gehe davon aus, dass es „nicht so schlimm kommen wird, wie derzeit die schlimmsten Szenarien ausmalen“.

Freihandel sei wichtig und hohe Zölle, wie von Trump angekündigt, wären „auch schädlich für die amerikanischen Unternehmen und für die amerikanische Wirtschaft“, sagte Menne. „Ich vermute mal, es wird eher einzelne Produkte treffen, aber nicht in der Gesamtheit.“ Deutschland und Europa rät die Präsidentin der US-Kammer, deutlich zu machen, wie wichtig der europäische Markt ist. Sie gehe aber auch davon aus, dass die deutschen Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht hätten und auf mögliche Szenarien eingestellt seien.

Insbesondere in Europa und den USA erwarten Wirtschaftsexperten negative Folgen. „Die Sorge, dass Trump der Wirtschaft schadet, ist vor allem in westlichen Industrieländern verbreitet“, sagte Niklas Potrafke vom Münchener ifo-Institut am Montag. „In Afrika, Lateinamerika und Asien rechnen die Experten dagegen kaum mit negativen Effekten auf das Wirtschaftswachstum ihrer Länder.“ Die ifo-Forscher hatten gemeinsam mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik knapp 1400 Experten in 125 Ländern befragt. Demnach denkt in Nordamerika, Europa und Ozeanien der überwiegende Teil der Befragten (80 Prozent), dass der internationale Handel mit Trumps Regierungsantritt schwieriger werden wird. Experten in Regionen wie Zentral- und Südasien und das nördliche, östliche und südliche Afrika hingegen haben positivere Erwartungen an die zukünftige US-Handelspolitik.

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