„Ich hoffe, dass sich die Neuen in die Gemeinde einbringen“

von Redaktion

Feldafing – Feldafing wächst in den nächsten Jahren gewaltig – möglicherweise von aktuell rund 4400 Einwohnern auf mehr als 5000. Neben den 136 Wohnungen auf dem alten Klinikareal entstehen an anderer Stelle viele weitere. Für so eine kleine Gemeinde bedeutet das viel Veränderung. Ein Gespräch mit Bernhard Sontheim (66), seit 2002 Bürgermeister.

Begrüßen Sie das Projekt „Feldafinger Höhe“ als Bürgermeister?

Ich begrüße es grundsätzlich, weil wir einem enormen Siedlungsdruck unterliegen. Es herrscht Wohnungsnot im Speckgürtel von München. Und wir haben mit dem Investor eine gute Lösung gefunden: Wir bekommen zwölf bezahlbare Wohnungen.

Sind das nicht etwas wenig unter insgesamt 136?

Wir haben sie anteilig überhaupt erst bekommen, nachdem wir das Baurecht erhöht haben. Die hochwertige und nachhaltige Bauweise wird natürlich teuer, die anderen Wohnungen wird sich der Normalverdiener nur schwerlich leisten können.

Gibt es viele Beschwerden wegen der Großbaustelle?

Anfangs haben Lkw von Baufirmen vor dem Feuerwehrhaus geparkt, und Anwohner beklagten sich, dass die Scheinwerfer des Krans bis 22 Uhr geleuchtet haben. Das hat sich aber alles geklärt.

Wie liefen die Verhandlungen mit dem Investor C7?

Im Vorfeld war vor allem ärgerlich, dass der Gewinner des Architekturwettbewerbs seinen Vorschlag dann nicht umsetzen wollte. Zu C7: Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Investor andere Interessen als eine Kommune hat. Der Kompromiss, einen Bebauungsplan mit mehr Baurecht aufzustellen, war für beide Seiten gut.

Wie verändert eine neue Siedlung mit rund 300 Bewohnern Feldafing?

Wir haben uns etwa 20 Jahre darauf vorbereitet, dass wir das Bundeswehrgelände auch als Neubaugebiet für Wohnungen haben werden und schon damals die Schule und die Kindertagesstätten darauf ausgerichtet (Anm. d. Red.: Die Bundeswehr braucht den Standort seit der „Zeitenwende“ doch weiter). Ich hoffe natürlich, dass sich die neuen Bewohner in der Gemeinde, in den Vereinen oder der Feuerwehr einbringen – und dass sie nicht nur Ansprüche haben. Wir könnten eines Tages mehr als 5000 Einwohner haben, dann würde der Gemeinderat um vier Mitglieder wachsen.

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